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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Durchführung professioneller ärztlicher Tätigkeiten während des Praktischen Jahrs: Erfahrungen Studierender auf Basis einer qualitativen Erhebung mit Studientagebüchern

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Ronja Behrend - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum, Deutschland
  • Asja Maaz - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum, Deutschland
  • Tanja Hitzblech - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum, Deutschland
  • Harm Peters - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP15-401

doi: 10.3205/16gma247, urn:nbn:de:0183-16gma2476

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Behrend et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Bislang ist wenig darüber bekannt, welche professionellen ärztlichen Tätigkeiten Studierende im Praktischen Jahr (PJ) ausführen und unter welchem Supervisionsgrad ihnen diese anvertraut werden. Informationen über das Erleben des praktischen Jahres aus der subjektiven Perspektive PJ-Studierender geben Aufschluss über ihren Arbeitsalltag.

Methoden: PJ-Studierende (N=5) dokumentieren täglich mit einem online-gestützten, halbstrukturierten Tagebuch: A) die Erlebnisse des Tages auf Station, B) die durchgeführten ärztlichen Tätigkeiten, C) den Supervisionsgrad unter dem die ärztlichen Tätigkeiten ausgeführt werden und D) wie sie sich bei der Ausübung gefühlt haben. Die Auswertung erfolgt mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring [1] mit deduktiv-induktiver Kategorienbildung.

Ergebnisse: PJ-Studierende üben unter unterschiedlichen Supervisionsgraden ein breites Spektrum ärztlicher Tätigkeiten aus, von Anamnesen erheben, über Patientenvorstellungen bis zur aktiven Mitarbeit im Operationsaal. Das Belastungsempfingen variiert dabei stark und wird beeinflusst durch individuelle Faktoren, wie z.B. eigenes Vorwissen und arbeitsumfeldspezifische Faktoren, wie z.B. wechselndes Patientenaufkommen.

Diskussion: Das Tagebuch, als qualitatives Erhebungsinstrument, bietet Einblicke in das individuelle Erleben des PJ-Alltages. Das tägliche Dokumentieren ermöglicht es, die Kompetenzentwicklung der PJ-Studierenden im zeitlichen Verlauf, Coping-Strategien und Unsicherheiten nachzuvollziehen. Daraus lassen sich Unterstützungsbedarfe identifizieren und Implikationen für die Curriculumsentwicklung im Sinne einer verbesserten Vorbereitung auf das Praktische Jahr ableiten.

Take Home Message: Onlinegestützte Tagebücher geben Aufschluss über die von PJ-Studierenden ausgeführten professionellen Tätigkeiten und das subjektive Erleben im Praktischen Jahr.


Literatur

1.
Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 11. aktualisierte und überarb. Aufl. Weinheim: Beltz; 2010.