gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Korrelieren die VR-CoDES in einem Situational Judgement Test mit der selbst eingeschätzten Empathie Medizinstudierender?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Tanja Pander - München, Deutschland
  • Martin R. Fischer - München, Deutschland
  • Jan-Willem Strijbos - München, Deutschland
  • Claudia Kiessling - Brandenburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP10-695

doi: 10.3205/16gma244, urn:nbn:de:0183-16gma2440

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Pander et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Kommunikative Kompetenzen wie Emptahie sind zentrale Aspekte der medizinischen Professionalität. Hierzu gehört das Aufnehmen von Patientenhinweisen auf soziale und emotionale Aspekte (Cues und Concerns). VR-CoDES sind ein Modell zur Kodierung der Cues und Concerns und entsprechender Antwortstrategien der Ärzte [1]. Raumöffnende und empathische Strategien führen zu verbesserten Outcomes [2]. Situational Judgement Tests (SJT) stellen hier eine innovative Prüfungform dar [3].

Es wird angenommen, dass ein Instrument, welches die kognitiven Anteile von Empathie misst (SJT) und Empathie-Selbsteinschätzungsfragebögen miteinander korrelieren.

Methode: In einem SJT mit 24 Videos, in denen Patienten Cues und Concerns äußern, werden pro Video 5 Antwortalternativen präsentiert, welche auf den VR-CoDES basieren. Die Validierung der Antworten erfolgt mittels eines Expertenpanels. Zusätzlich bearbeiten die Teilnehmer zwei Empathie-Selbsteinschätzungsfragebögen: Jefferson Scale of Physician Empathy [4] und Interpersonal Reactivity Index [5].

Ergebnisse: 88 Studierende nahmen an der Studie teil. Im Rahmen des SJTs schätzten sie von 120 Antworten 53 als angemessen ein (34 raumöffnend und 19 raumschließend). Die Experten schätzten von 120 Antworten 43 als angemessen ein (36 raumöffnend und 7 raumschließend). Die Ergebnisse der Jefferson Scale of Physician Empathy korrelieren signifikant positiv mit dem SJT (rBP = 0,338). Der Interpersonal Reactivity Index korreliert nicht signifikant.

Diskussion: In unserer Studie eignet sich die Jefferson Scale of Physician Empathy um einen Zusammenhang der Empathiefähigkeit von Medizinstudierenden auf der Selbsteinschätzungs- und der Wissensebene darzustellen.

Take home message:

  • Die VR-CoDES bilden eine gute Grundlage für einen SJT
  • Medizinstudierende wählen in einem Wissens-basierten Test häufiger raumöffnende Strategien
  • Die Jefferson Scale of Physician Empathy eignet sich gut um einen Zusammenhang der Empathiefähigkeit von Medizinstudierenden auf der Selbsteinschätzungs- und auf der Wissensebene darzustellen

Literatur

1.
Zimmermann C, Del Piccolo L, Bensing J, Bergvik S, De Haes H, Eide H, Humphris G. Coding patient emotional cues and concerns in medical consultations: the Verona coding definitions of emotional sequences (VR-CoDES). Pat Educ Couns. 2011;82(2):141-148. DOI: 10.1016/j.pec.2010.03.017 Externer Link
2.
Stepien A, Baernstein A. Educating for Empathy. A Review. J Gen Intern Med. 2006;21(5):524–530. DOI: 10.1111/j.1525-1497.2006.00443.x Externer Link
3.
Patterson F, Ashworth V, Zibarras L, Coan P, Kerrin M, O'Neill P. Evaluation of Situational Judgment Tests to assess non-academic attributes in selection. Med Educ. 2012;46(9):850–868. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2012.04336.x Externer Link
4.
Hojat M, Gonnella JS, Nasca TJ, Mangione S, Veloski JJ, Magee M. The Jefferson Scale of Physician Empathy: Further Psychometric Data and Differences by Gender and Specialty at Item Level. Acad Med. 2002;77(10):58-60. DOI: 10.1097/00001888-200210001-00019 Externer Link
5.
Davis M, Frazier PA, Kaler ME. Interpersonal reactivity index. J Consult Clin Psychol. 2006;74:859-869.