gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Kommunikative Kompetenzen in Gesundheitsberufen: Wie beurteilen Medizinstudierende kommunikative Ausbildungsziele im Vergleich zu Experten?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Cadja Bachmann - Hamburg, Deutschland
  • Silke Roschlaub - Hamburg, Deutschland
  • Rebecca Keim - Hamburg, Deutschland
  • Martin Scherer - Hamburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP10-603

doi: 10.3205/16gma243, urn:nbn:de:0183-16gma2433

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Bachmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund und Zielsetzung: Das Health Professions Core Communication Curriculum (HPCCC) definiert 61 kommunikative Ausbildungsziele für Gesundheitsberufe und wurde von 121 Kommunikationsexperten aus 15 Ländern und 16 Gesundheitsberufen konsentiert. Wie Medizinstudierende die Relevanz dieser Ausbildungsziele einschätzen war nicht bekannt. Ziel war, die Wichtigkeit der Lernziele für Medizinstudierende zu erfassen, mit der Experteneinschätzung als Gold-Standard zu vergleichen und die Ergebnisse für Curriculumsentwicklungsprozesse zu nutzen.

Methode: 83 Hamburger Medizinstudierende beurteilten das HPCCC auf einer 5-Punkt-Skala (1=besonders wichtig, 5=unwichtig). Die Ergebnisse wurden mit 84 am Konsensusprozess beteiligten Kommunikationsexperten, die einen identischen Fragebogen ausgefüllt hatten, verglichen. Teststatistisch wurden Levene- und t-Tests durchgeführt.

Ergebnisse: Eine hohe Bedeutung für beide Gruppen hatten folgende Ausbildungsziele: Empathie, Respekt, Umgang mit schwierigen Situationen, Emotionen, Ungewissheit sowie Patientenzufriedenheit, positive Arbeitsatmosphäre und Lösen von Teamkonflikten.

Signifikante Unterschiede fanden sich im Hinblick auf Sprachaspekte, non-verbale Kommunikation und aktives Zuhören, Gesprächsstrukturierung, Fragetechniken, bio-psycho-soziale Anamnese, patientenzentrierte Informationsvermittlung, Patientenerwartungen, Autorität, Fehlermanagement, Feedback-Regeln oder akurate Patientendokumentationen. Experten bewerteten diese Ausbildungsziele in der Regel höher.

Diskussion: Gemeinsame und differente Einschätzungen hinsichtlich der Wichtigkeit kommunikativer Ausbildungsziele wurden evident. Medizinstudierenden sollte die Bedeutung bestimmter kommunikativer Kompetenzen, auch im Hinblick auf deren Relevanz für eine effiziente Patientenversorgung, besser vermittelt werden.

Fazit: Die Bewertung von Ausbildungszielen durch Studierende kann dazu beitragen, Defizite in deren curricularer Vermittlung aufzuzeigen.


Literatur

1.
Bachmann C, Abramovitch H, Barbu CG, Cavaco AM, Elorza RD, Haak R, Loureiro E, Ratajska A, Silverman J, Winterburn S, Rosenbaum M. A European consensus on learning objectives for a core communication curriculum in health care professions. Patient Educ Couns. 2013;93(1):18-26. DOI: 10.1016/j.pec.2012.10.016 Externer Link
2.
Tamblyn R, Abrahamowicz M, Dauphinee D, Wenghofer E, Jacques A, Klass D, Smee S, Blackmore D, Winslade N, Girard N, Du Berger R, Bartman I, Buckeridge DL, Hanley JA. Physician Scores on a National Clinical Skills Examination as Predictors of Complaints to Medical Regulatory Authorities. JAMA. 2007;298(9):993-1001. DOI: 10.1001/jama.298.9.993 Externer Link
3.
Zolnierek KB, DiMatteo RM. Physician Communication and Patient Adherence to Treatment: A Meta-analysis. Med Care. 2009;47(8):826–834. DOI: 10.1097/MLR.0b013e31819a5acc Externer Link