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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

„Gesund im Arztberuf“ – Entwicklung und Implementierung einer innovativen Seminarreihe für PJ-Studierende

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Till Johannes Bugaj - Heidelberg, Deutschland
  • Tobias Moczko - Witten, Deutschland
  • Carolin Schmid - Heidelberg, Deutschland
  • Wolfgang Herzog - Heidelberg, Deutschland
  • Christoph Nikendei - Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP11-595

doi: 10.3205/16gma218, urn:nbn:de:0183-16gma2183

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Bugaj et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Arztberuf ist mit weitreichenden psychosozialen Belastungen assoziiert, welche bei den betroffenen Ärzten zu einer signifikant geringeren Lebensqualität, zu einer verminderten Empathie- und Leistungsfähigkeit und nicht zuletzt zu Substanzabusus und Suizidalität führen können [1]. Zum Studienende verlassen 20 % der Medizinstudierenden die Hochschule mit einer signifikanten Burnout-Belastung [2]. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Autoren eine innovative Lehrveranstaltung mit dem Titel „Gesund im Arztberuf“.

Methode: Die Seminarreihe (4 x 90 min.) wurde innerhalb des PJ-Curriculums der Medizinischen Klinik der Universitätsklinik Heidelberg implementiert. Die Studienteilnahme erfolgte freiwillig und unabhängig von der Teilnahme am Unterricht. In jeder PJ-Kohorte erfolgten die Seminare zu unterschiedlichen Zeitpunkten, sodass die teilnehmenden Studierenden einer Interventions- (IG) u. einer (Warte-)Kontrollgruppe zugeordnet wurden. Die Seminareffekte wurden durch Fragebogen (prä-/post-Messungen von PHQ-9, PSQ und MBI-SS), Wissensabfrage (Klausur mit 11 Items) und qualitative Interviews erfasst.

Ergebnisse: Eine Wirkung auf der Wissensebene konnte bereits festgestellt werden. So schnitt die IG (n=43) signifikant besser in der Klausur ab (<0,0001), als die KG (n=47). In den geführten Interviews (n=18) wurde eine besonders hohe Zufriedenheit mit den Themenkomplexen „Entspannung“, „Zeitsouveränität im Arztberuf“ und „Arbeiten im Schichtdienst“ geäußert. Einzelne Entspannungs- oder Zeitmanagementtechniken fanden Einzug in den Alltag der befragten Studierenden. Weitere Daten werden gegenwärtig noch ausgewertet.

Schlussfolgerung: Die Inhalte des Seminars scheinen vermittelbar und von hoher Relevanz für die Studierenden.


Literatur

1.
Bugaj TJ, Cranz A, Junne F, Erschens R, Herzog W, Nikendei C. Psychosocial burden in medical students and specific prevention strategies. Ment Health Prev. 2016;4(1):24-30. DOI: 10.1016/j.mhp.2015.12.003 Externer Link
2.
Voltmer E, Rosta J, Aasland OG, Spahn C. Study-related health and behavior patterns of medical students: A longitudinal study. Med Teach. 2010;32(10):e422–428.