gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Implementierung eines Wahlpflichtfaches Palliativmedizin mit Schwerpunkt auf interdisziplinäre und interprofessionelle Aspekte

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Susanne Frankenhauser - Klinik für Anästhesiologie, Heidelberg, Deutschland
  • Marcus Geist - Klinik für Anästhesiologie, Heidelberg, Deutschland
  • Hubert Bardenheuer - Klinik für Anästhesiologie, Heidelberg, Deutschland
  • Matthias Villalobos - Onkologische Klinik, Thoraxklinik Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP11-173

doi: 10.3205/16gma217, urn:nbn:de:0183-16gma2171

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Frankenhauser et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Seit Änderung der ärztlichen Approbationsordnung 2009 wird ein Leistungsnachweis im Querschnittsbereich Palliativmedizin gefordert (QB13). Die Versorgung schwerstkranker/sterbender Menschen soll hierdurch mittel- bis langfristig verbessert werden. Neben den zeitlich limitierten Unterrichtseinheiten im Pflichtstudium sollte ein Zusatzangebot für interessierte Studierende geschaffen werden, insbesondere um interdisziplinäre und interprofessionelle Aspekte zu betonen.

Methoden: Das Konzept für das Wahlpflichtfach Palliativmedizin besteht aus Seminaren zu folgenden interdisziplinären Themen: demographischer Wandel/alternde Gesellschaft und Multikulturalität, Selbstfürsorge, Spiritualität, Supervision. Praktische Hospitationen finden ergänzend auf den teilnehmenden Palliativstationen statt, wobei Einblicke in die Professionen Pflege, Physiotherapie, Psychoonkologie, Seelsorge, Musik-/Kunsttherapie im Vordergrund stehen.

Ergebnisse: Am ersten Wahlpflichtfach Palliativmedizin nahmen sieben Studierende teil. Als Gründe für die Anmeldung wurden genannt: Praxisnähe des Wahlpflichtfaches, QB 13 als positiv empfunden, späterer Berufswunsch in diesem Bereich, wichtiges Fachgebiet für alle Mediziner. Das Interesse an der Palliativmedizin auf Seite der teilnehmenden Studierenden war vor dem Wahlpflichtfach überdurchschnittlich stark ausgeprägt und nach den Unterrichtseinheiten gleich geblieben bzw. weiter gestiegen.

Diskussion: Das neue Wahlpflichtfach Palliativmedizin wurde von den teilnehmenden Studierenden gut angenommen. Das hohe Interesse am Fach konnte bei den Teilnehmern durch die Unterrichtseinheiten hoch gehalten bzw. noch weiter gesteigert werden. Die geringe Teilnehmeranzahl lag vermutlich an noch mangelnder Verbreitung um Kenntnis der Existenz des neuen Wahlpflichtfaches.

Take Home Messages: Interdisziplinäre als auch insbesondere interprofessionelle Zusammenarbeit in der Palliativmedizin kann durch ein Wahlpflichtfach umgesetzt werden.