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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Wittener Vision I: Die Medizin der Zukunft

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Jan P. Ehlers - Witten, Deutschland
  • Marzellus Hofmann - Witten, Deutschland
  • Michaela Zupanic - Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP4-418

doi: 10.3205/16gma196, urn:nbn:de:0183-16gma1962

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Ehlers et al.
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Gliederung

Text

Am Übergang der Industrie- zur Informationsgesellschaft wird zur Zeit viel über die Zukunft der Medizin vor allem hinsichtlich der Digitalisierung diskutiert und spekuliert [1], [2], [3]. Da der Modellstudiengang Medizin an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) 2018 neu beantragt werden muss, stellte sich hier die Frage, in welche Richtung sich die Medizin weiterentwickeln wird.

In einer qualitativen Online-Befragung wurden die Angehörigen der UW/H (Studierende, Alumni, Dozierende, Mitarbeitende) zu Ihrer Vision der Medizin der Zukunft befragt. Die Antworten wurden mit MaxQDA unabhängig von zwei Untersuchenden kodiert und kategorisiert und hinterher konsensual übergeifende Aussagen entwickelt.

Von 149 eingegangenen Antworten waren 81 auswertbar. Die Medizin der Zukunft wurde beschrieben als gesamtheitliche, individuelle Betrachtung und Behandlung der Patienten in einem interprofessionellen Zusammenspiel von Generalisten und Spezialisten. Dabei steht das Miteinander Handeln im Vordergrund auch bei allen Neuentwicklungen hinsichtlich der Diagnostik und Therapie. Die verstärkte Wirtschaftlichkeit der Medizin mit Effizienz und Effektivität steht im Kontrast zum ethisch moralischen Handeln auch in Hinsicht auf Mögliches und Nötiges. Die Veränderung der Arbeitsbedingungen wurde als notwendig beschrieben, um aus einem gesunden System heraus handeln zu können.

Im Gegensatz zu vielen aktuellen Beiträgen [4] wird der Digitalisierung an der UW/H bisher kein großer Stellenwert für die Medizin der Zukunft zugewiesen. Vielmehr wird hier die Zukunft in einer integrativen und personalisierten Gesundheitsversorgung gesehen, die das System so ausrichtet, dass die Patienten im Mittelpunkt stehen und nicht die Organisation. In der gleichen Untersuchung (s. Wittener Vision II) sollte nun herausgefunden werden, welche Auswirkungen dies auf der das Medizinstudium Zukunft hat.

An der UW/H herrscht die Hoffnung vor, dass eine Medizin der Zukunft Probleme und Fehler der Gegenwart behebt.


Literatur

1.
Bonekamp L, Sure M. Consequences of Industry 4.0 on Human Labour and Work Organisation. J Bus Media Psychol. 2015;1. Zugänglich unter/available fromhttp://journal-bmp.de/2015/12/auswirkungen-von-industrie-4-0-auf-menschliche-arbeit-und-arbeitsorganisation/?lang=en Externer Link
2.
Crawford R, Jaiprakash A, Roberts J. Digital diagnosis: intelligent machines do a better job than humans. Conversation. 2016. Zugänglich unter/available from: https://theconversation.com/digital-diagnosis-intelligent-machines-do-a-better-job-than-humans-53116 Externer Link
3.
Dueck G. Gute Medizin in Zeiten der Digitalisierung. Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit. Hauptstadtcongress 2015 - Medizin und Gesundheit. Berlin, 10.-12.06.2015. Berlin: Citycube; 2015. Zugänglich unter/available from: https://www.youtube.com/watch?v=iHy9WdY48TU Externer Link
4.
Zukunftsinstitut. Die Philips Gesundheitsstudie 2015. Hamburg: Philips GmbH Market DACH; 2015. Zugänglich unter/available from: http://www.philips.de/b-dam/b2bhc/de/innovation/ohh_gesundheit/Philips%20Gesundheitsstudie%20-%20Zusammenfassung.pdf Externer Link