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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Integration von Diversity-Aspekten in die klinischen Module des Modellstudiengangs Medizin der Charité Berlin

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sabine Ludwig - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Bereich Qualitätssicherung, Berlin, Deutschland
  • Sabine Oertelt-Prigione - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschlechterforschung in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Ute Seeland - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschlechterforschung in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Vera Regitz-Zagrosek - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschlechterforschung in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Harm Peters - Charité -Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum, Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP4-484

doi: 10.3205/16gma193, urn:nbn:de:0183-16gma1935

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Ludwig et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Im Rahmen der Einführung des Modellstudiengangs Medizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin konnten Diversity, insbesondere geschlechterspezifische Aspekte, erfolgreich in die Module des 1.-8. Semesters integriert werden. Das Ziel war nun die Entwicklung und Integration eines Moduls zum Thema „Geschlechtsspezifische Erkrankungen“ in das Kerncurriculum (9. Semester) sowie die Integration dieser Aspekte in die klinischen Module des 9. und 10. Semesters.

Methoden: Die Integration von geschlechterspezifischen Aspekten und die Entwicklung des Moduls “Geschlechtsspezifische Erkrankungen” erfolgte im Rahmen des fakultätsweiten Modulplanungsprozesses. Hierzu wurden vor der Modulplanung die zu integrierenden Aspekte recherchiert und in die frühen Modulplanungssitzungen eingebracht. Die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen, enge Kooperation mit Fakultätsmitgliedern, institutionelle Unterstützung durch das Dekanat und durch weitere Genderexperten/innen der Fakultät trugen zur erfolgreichen Integration bei.

Ergebnisse: Das Modul „Geschlechtsspezifische Erkrankungen“ konnte entwickelt und in das Kerncurriculum integriert werden. Die Woche 1 thematisiert Geschlechterunterschiede bei der Krankheitsentstehung und Manifestation, deren Determinanten und geschlechterspezifische Therapie. In der Woche 2 und 3 werden Themen wie Mamma- und Prostatakarzinom, Häusliche Gewalt sowie Infertilität besprochen. Diversity-Aspekte konnten ebenfalls in die weiteren Module des 9. und 10. Semesters integriert werden.

Diskussion/Conclusion: Die Integration eines Moduls „Geschlechtsspezifische Erkrankungen“ in das Kerncurriculum betont die Bedeutung dieser Themen für die Fakultät, macht es Studierenden und Lehrenden sichtbar und dient der Zusammenfassung und Vertiefung der bisher im Curriculum zu diesem Thema erlernten Inhalte.

Take-home message: Neben der longitudinalen Integration von geschlechterspezifischen Aspekten im Medizinstudium sollte ein Modul zu diesem Themenfeld im Kerncurriculum verankert werden.


Literatur

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Ludwig S, Oertelt-Prigione S, Kurmeyer C, Gross M, Grüters-Kieslich A, Regitz-Zagrosek V, Peters H. A Successful Strategy to Integrate Sex and Gender Medicine into a Newly Developed Medical Curriculum. J Women Health. 2015;24(12):996-1005. DOI: 10.1089/jwh.2015.5249 Externer Link
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