gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Unfälle mit der Beteiligung von Elektroautos – ein Thema für die Notarztausbildung?! Bedarfsanalyse zur Ausbildung in der Traumaversorgung von Verletzen in Elektroautos

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Ferdinand Hubmann - Aachen, Deutschland
  • Markus Harlacher - Aachen, Deutschland
  • Lena Lambrecht - Aachen, Deutschland
  • Carsten Hauser - Marburg, Deutschland
  • Rolf Rossaint - Aachen, Deutschland
  • Sasa Sopka - Aachen, Deutschland
  • Felix Wenzel - Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP12-411

doi: 10.3205/16gma186, urn:nbn:de:0183-16gma1863

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Hubmann et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Auswirkungen der Beteiligung von rein elektrisch getriebenen Fahrzeugen an Verkehrsunfällen sind weitgehend unerforscht. Das Projekt „SafetE-car“ beschäftigt sich mit der Erwartungshaltung, Erfahrung und Kompetenz von Notärzten und Sanitätern bei der Versorgung von Unfallopfern im Rahmen der Elektromobilität. Im Mittelpunkt steht die Analyse von Wissensstand, Erfahrung und Anwendbarkeit bekannter Algorithmen auf die neuen Szenarien.

Methoden: Im Querschnittsdesign wurde eine Bedarfsanalyse im Rahmen mehrerer überregionaler Rettungsdienstfortbildungen durchgeführt. Es wurden 294 Personen aus dem Rettungsdienst zu Items in drei Dimensionen befragt:

1.
Berufsgruppe u. Qualifikationen;
2.
Erfahrungen u. Erwartungen bei Unfällen mit E-Autos;
3.
Leistungseinschätzung der eigenen Organisation.

Ergebnisse: 7,5% der Befragten waren an einem Einsatz mit einem verunfallten Elektroauto beteiligt. 3,1% besuchten eine Schulung zum Thema Elektromobilität. Auf einer Skala von 1 (trifft nicht zu) bis 6 (trifft zu) wurden in Bezug auf E-Auto-Unfälle folgende Punkte im Mittel wie folgt bewertet:

1.
die Anwendbarkeit bekannter Algorithmen mit 3,72. Befragte mit absolvierten E-Auto-Einsätzen [Gruppe A] 3,73, jene ohne [Gruppe B] 3,72;
2.
die schwierigere Gewährleistung der Sicherheit mit 3,69 bzw. 3,85 [A] und 3,68 [B] und
3.
die Erfordernis spezieller fachlicher Kenntnisse mit 4,28 bzw. 4,0 [A] und 4,3 [B].

Diskussion: Bekannte Algorithmen können bis zu einem gewissen Grad auf die neuen Szenarien angewandt werden. Die Schwierigkeit der Herstellung der Einsatzsicherheit und die Notwendigkeit spezieller fachlicher Kenntnisse können zusammen mit der geringen Anzahl bereits Geschulter auf ein Informations- und Schulungsdefizit zurückgeführt werden. Davon lässt sich in erster Linie ein großer Aufklärungs- bzw. Schulungsbedarf ableiten. Des Weiteren scheinen praktische Übungen und entsprechend interaktive Kurskonzepte notwendig zu sein um den Schulungsbedarf zu decken.