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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Facharztprüfungen in der Schweiz: Eine Bestandsaufnahme der verwendeten Prüfungsmethoden

Meeting Abstract

  • Stephanie Montagne - Bern, Schweiz
  • Juliane Meng-Hentschel - Bern, Schweiz
  • corresponding author presenting/speaker Sören Huwendiek - Bern, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV33-614

doi: 10.3205/16gma178, urn:nbn:de:0183-16gma1784

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Montagne et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Die Prüfungsmethode hat einen Einfluss auf das Lernen und die Qualitätssicherung [1]. International finden bei Facharztprüfungen verschiedene Methoden Anwendung. In der Schweiz existieren landesweite Facharztprüfungen (http://www.fmh.ch/files/pdf17/art_fap_2016_d.pdf), allerdings fehlt bisher eine umfassende Übersicht zu den verwendeten Prüfungsmethoden in den einzelnen Fachgebieten. Deshalb untersuchten wir diesen Aspekt in der vorliegenden Studie.

Methode: Die Weiterbildungsprogramme aller Schweizer Fachgesellschaften (http://www.fmh.ch/bildung-siwf/fachgebiete/facharzttitel-und-schwerpunkte.html) wurden hinsichtlich der Anzahl und Art verwendeter Prüfungsmethoden analysiert.

Ergebnisse: In 20 von total 46 Fachgebieten wird schriftlich/mündlich geprüft, in 19 schriftlich/mündlich/praktisch, in 3 schriftlich/praktisch und in 1 mündlich/praktisch. 2 Fachgebiete prüfen nur mündlich, 1 nur schriftlich. Schriftlich wird mittels Multiple Choice Fragen (37), Essays (11), Kurz Antwort Fragen (1) und Script Concordance Test (1) geprüft; mündlich mit Falldiskussionen (29), theoretischen Fragen (14), Literaturdiskussionen (5) sowie Besprechungen von schriftlichen Fallerläuterungen (3), Befunddokumentationen (2), Logbüchern (2) und Operationskatalogen (1); praktisch geprüft wird am Patienten oder Modell (13), mit Operationen oder Autopsien (7), Biopsien oder mikro- und makroskopischen Präparaten (3).

Diskussion: Wissen wird in allen Fachgebieten, praktische Fertigkeiten in der Hälfte aller Facharztprüfungen geprüft. Es bestehen Hinweise, dass den verschiedenen CanMEDS Rollen (http://www.royalcollege.ca/portal/page/portal/rc/canmeds/framework), welche in der Weiterbildungsordnung des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung (http://www.fmh.ch/files/pdf17/wbo_d.pdf) als „Allgemeine Lernziele" (http://www.fmh.ch/files/pdf8/allg_lz_d.pdf) verankert sind, bisher nicht ausreichend Rechnung getragen wird.

Take home message: Positiv hervorzuheben ist, dass bei den allermeisten Schweizer Facharztprüfungen verschiedene Methoden zur Anwendung kommen und zu 50% auch praktische Fertigkeiten geprüft werden. Eine Herausforderung stellt die Überprüfung verschiedener CanMEDS Rollen dar.


Literatur

1.
Cilliers FJ, Schuwirth LW, Herman N, Adendorff HJ, van der Vleuten CP. A model of the pre-assessment learning effects of summative assessment in medical education. Adv Health Sci Educ Theory Pract. 2012;17(1):39-53. DOI: 10.1007/s10459-011-9292-5 Externer Link