gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

E-learning versus Tutor-basierter Unterricht zum Erlernen der Basismaßnahmen der Reanimation von Säuglingen und Kleinkindern: Eine prospektive, randomisierte Single Center-Studie im Blockpraktikum Kinderheilkunde

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Frederik Stephan - Essen, Deutschland
  • Kjell Arne Groes - Essen, Deutschland
  • Stefanie Müller - Essen, Deutschland
  • Charlotte Wahl - Essen, Deutschland
  • Hanjo Groetschel - Essen, Deutschland
  • corresponding author Anja K. Büscher - Essen, Deutschland
  • Peter F. Hoyer - Essen, Deutschland
  • corresponding author Rainer Büscher - Essen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV18-383

doi: 10.3205/16gma164, urn:nbn:de:0183-16gma1648

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Stephan et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Erlernen praktischer Fertigkeiten nimmt auch in der Pädiatrie an Bedeutung zu. Es bleibt aber unklar, welche Unterrichtsmethoden dabei zum Einsatz kommen sollten. Während E-learning ein etabliertes, preiswertes und jederzeit zugängiges Verfahren ist, scheint für manche pädiatrischen Lernziele ein Tutor-basierter Unterricht erfolgsversprechender zu sein. Der ‚Basic Life Support‘ (BLS) wird in der Notfallmedizin standardisiert unterrichtet, die Basismaßnahmen der Laien-Reanimation von Neugeborenen und Kleinkindern (PBLS) spielen dabei aber eine untergeordnete Bedeutung und sind in den meisten pädiatrischen Curricula nicht etabliert. Unserer Lernstudie liegt die Hypothese zu Grunde, dass eine PBLS E-learning Einheit einem Tutor-vermittelten Unterricht nicht unterlegen ist [1].

Methodik: In diese prospektive, randomisierte Studie wurden 88 Studierende im Blockpraktikum Kinderheilkunde eingeschlossen. Die Studierenden sahen entweder einen an den Leitlinien orientierten, extra für Sie erstellten Lehrfilm zum PBLS (Gruppe A, n=43), oder wurden von einem Tutor unterrichtet (Gruppe B, n=45). Film und Tutorenunterricht waren zeit-/inhaltsgleich. Direkt im Anschluss erfolgte eine OSCE-Prüfung. Die Gruppenzugehörigkeit war den Prüfern nicht bekannt. Ergebnisse: Bei maximal 23 möglichen Punkten erzielte die von einem Tutor unterrichtete Gruppe ein signifikant besseres Prüfungsergebnis (B: 19,0±2,7 Punkte vs. A: 17,3±3,3 Punkte; p=0,008). Auch bei einer Subanalyse, wobei nur die manuellen Fertigkeiten angesehen wurden (Handling, Beatmung, Reanimation) erreichte Gruppe B ein signifikant besseres Prüfungsergebnis (B: 13,0±2,2 vs. A: 11,7±2,6 Punkte; p=0,011). Obwohl alle Teilnehmer der Meinung waren, dass das Training Sie verbessert habe, hinterließ Gruppe B gemäß eines Global Rating Scores den besseren Eindruck.

Schlussfolgerung: In diesem Setting scheint der E-learning PBLS-Unterricht dem Tutor-basierten Unterricht unterlegen zu sein.


Literatur

1.
Krogh LQ, Bjørnshave K, Vestergaard LD, Sharma MB, Rasmussen SE, Nielsen HV, Thim T, Løfgren B. E-learning in pediatric basic life support: a randomized controlled non-inferiority study. Resuscitation. 2015;90:7-12. DOI: 10.1016/j.resuscitation.2015.01.030 Externer Link