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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Der Fingerzeig im OSCE: Untersuchung zum Einfluss von „Cues“ auf Qualitätskriterien einer OSCE-Station „Hygiene“

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sabine Bornemann - Köln, Deutschland
  • corresponding author Christoph Stosch - Köln, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV3-664

doi: 10.3205/16gma162, urn:nbn:de:0183-16gma1624

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Bornemann et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Bei der Erstellung von Prüfungsstationen in einem OSCE [1] müssen sich der Aufbau der Station und die Bewertung aufeinander beziehen. Klinische Situationen in kurzer Zeit verständlich darzustellen und zeitgleich nicht zu trivialisieren, ist nicht leicht. Aus Diskussionen um MC- Fragen ist bekannt, dass einzelne umgestellte Wörter die Teststatistik ändern können (sog. Cues). In dieser Studie wurde versucht, den Einfluss solcher „Cues“ auf die Qualität der Messwerte zu bewerten.

Methoden: In einem prospektiven, randomisierten Design wurde im formativen OSCE I (1. Klinisches Semester [2]) in der Station „Hygiene“ eine Studie mit 179 Studierenden durchgeführt. Die Studierenden müssen entweder zur Untersuchung eines MRSA-besiedelten Patientin (1) oder eines Patienten mit offener Tuberkulose (2) geeignete Infektionsschutzmaßnahmen ergreifen (hier: Mund- und Nasenschutz). Die Materialien in der Station wurden randomisiert geändert: In der kleinen Auswahl (a) konnten die Studierenden zwischen einer OP- oder einer FFP2-Maske auswählen, in der größeren Auswahl (b) wurden zusätzlich noch Masken der Klasse FFP1 und FFP3 angeboten. Untersucht wurde der Schwierigkeitsindex und die Trennschärfe des Items: „Anlegen der Schutzkleidung“.

Ergebnisse: 169 Studierende konnten eingeschlossen werden (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Diskussion: Obwohl die Aufgabe mit dem größeren Wahlangebot an Masken augenscheinlich schwieriger sein sollte, bleibt sie messstatistisch gleich (Station 1), bzw. annähernd gleich (Station 2). Die positive Korrelation des Einzelitems mit dem Gesamtergebnis ist hingegen in beiden Gruppen höher, wenn die Auswahl geringer (a) ist. Erwartet hatten wir, dass die Trennschärfe mit der Auswahlmöglichkeit steigt.

Take home message: 5 Minuten OSCE-Stationen sollten nur wenige „ablenkende“ Materialien enthalten, weil die Aussagekraft der Messung leidet.


Literatur

1.
Harden RM, Stevenson M, Downie WW, Wilson GM. Assessment of clinical Competence using objective structured examination. Brit Med J. 1975;1:447-451. DOI: 10.1136/bmj.1.5955.447 Externer Link
2.
Stosch C, Lehmann K, Herzig S. Time for Change – Die Implementierung des Modellstudiengangs Humanmedizin in Köln. ZFHE. 2008;3:36-47.