Artikel
Vergleich der Prüfungsleistungen deutscher und internationaler Studierender in einem psychosozialen OSCE
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 5. September 2016 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Internationale Studierende sind insbesondere zu Beginn ihres Medizinstudiums mit einer Reihe sprachbezogener, sozialer und interkultureller, aber auch fachbezogener Schwierigkeiten konfrontiert. So schneiden sie in schriftlichen und mündlichen Prüfungen schlechter ab als ihre deutschen Kommilitonen. Insbesondere die Gruppe von Studierenden mit einem Herkunftsland außerhalb der EU zeigt hier die größten Schwierigkeiten – es wird vermutet, dass sprachbezogene Gründe dafür verantwortlich zu machen sind. Noch unbekannt ist, ob sich Prüfungsleistungen internationaler Studierender auch im Rahmen eines psychosozialen OSCEs von denen deutscher Studierender unterscheiden.
Methoden: In die Auswertung eingeschlossen wurden alle Studierende, die in den Jahren 2009 – 2015 in ihrem 8. Fachsemester im Rahmen des Blockes Psychiatrie / Psychosomatik eine summative OSCE-Prüfung abgelegten. Die Prüfung setzte sich aus vier Stationen zusammen, innerhalb derer die Prüflinge mit Schauspielpatienten Anamnesegespräche zu den Störungsbildern Borderline Persönlichkeitsstörung, Demenz, Posttraumatische Belastungsstörung und Schizophrenie zu absolvieren hatten. Bewertet wurden die Studierenden durch Dozenten mittels einer Checkliste mit den Variablen Gesprächsführung (5 Items) Beziehungsaufbaus (5 Items), Anamnese (5 Items) psychopathologischer Befund (5 Items) und Entscheidungskompetenz (5 Items).
Ergebnisse: In einer explorativen Analyse von Daten aus dem Jahr 2015 konnte gezeigt werden, dass
- 1.
- internationale Studierende insgesamt schlechtere Prüfungsergebnisse erzielten als ihre deutschen Kommilitonen und dass
- 2.
- diese schlechteren Ergebnisse insbesondere auf die Leistung der Nicht-EU-Studierenden zurückzuführen waren. Insgesamt werden die Prüfungsergebnisse der Jahre 2009 – 2015 von über 1800 Studierenden vorgestellt werden.
Diskussion: Die Ergebnisse werden – auch in Hinblick auf potentielle Unterschiede zwischen den einzelnen oben genannten Variablen – diskutiert und etwaige Konsequenzen für zukünftige Lehre erörtert.