gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Spass und dreidimensionale Präsentationsmodi haben einen positiven Einfluss auf das Lernen der chirurgischen Leberanatomie im computerbasierten Lernmodul

Meeting Abstract

  • Mona Schmidt - Heidelberg, Deutschland
  • corresponding author presenting/speaker Felix Nickel - Heidelberg, Deutschland
  • Karl-Friedrich Kowalewski - Heidelberg, Deutschland
  • Jonathan Hendrie - Heidelberg, Deutschland
  • Mirco Friedrich - Heidelberg, Deutschland
  • Thomas Bruckner - Heidelberg, Deutschland
  • Beat-Peter Müller-Stich - Heidelberg, Deutschland
  • Lars Fischer - Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV8-475

doi: 10.3205/16gma144, urn:nbn:de:0183-16gma1442

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Computerbaiserte Lernmodule ermöglichen ein eigenständiges und strutkturiertes Lernen der Anatomie aus radiologischen Bilddaten mit gleichzeitiger Wissensüberprüfung und sofortigem Feedback. Multiple Faktoren können dabei den Lernerfolg der chirurgischen Leberanatomie beeinflussen.

Methoden: Medizinstudierende des dritten bis fünften Studienjahres an der Universität Heidelberg (n=410) nahmen an drei randomisiert kontrollierten Studien teil in einem eigens entwickelten computerbasierten Lernmodul mit speziell nachbereiteten Computertomographie-Bilddaten. Jede der drei Studien untersuchte mit eigenständigen Primärhypothesen verschiedene zwei- und dreidimensionale (2D und 3D) Präsentationsmodi. Die Studierenden beantworteten die gleichen 11 Fragen zur chirurgischen Leberanatomie und vier evaluative Fragen. Es wurde eine gepoolte Analyse durchgeführt.

Ergebnisse: Die 3D-Gruppen gaben mehr korrekte Antworten (7.5±1.7 vs. 5.6±2.0; p<0.001) und brauchten weniger Zeit (503.5±187.4 vs. 603.1±246.7 s; p<0.001) als die 2D-Gruppen. Ein intensives Training verbesserte die korrekten Antworten in 2D (p<0.001). Männliche Studierende gaben mehr korrekte Antworten als weibliche Studierende, unabhängig vom Präsentationsmodus (7.2±2.0 vs. 6.5±2.1; p=0.003). Die 3D-Gruppen hatten mehr Spaß im Lernmodul als die 2D-Gruppen (84.7% vs. 65.1%; p<0.001). Spaß hatte einen signifikanten Einfluss auf die korrekte Beantwortung der Fragen zur Leberanatomie (p<0.001). Die Studierenden bevorzugten die 3D-Präsentationsmodi gegenüber 2D (p <0.001).

Diskussion: Die 3D Präsentationsmodi waren 2D klar überlegen zum Erlernen der chirurgischen Lebranatomie. Ein intensives Training in 2D konnte die Unterschiede jedoch ausgleichen. Spaß spielte eine positive Rolle für den Lernerfolg. Mit den Ergebnissen aus dieser Studie können computerbasierte Lernmodule für die chirurgische Anatomie optimiert werden.