gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Qualifier in der Lernzielformulierung – Einfluss auf die studentische Lernerfolgsevaluation

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Tjark Müller - Hamburg, Deutschland
  • Katharina Pyka - Hamburg, Deutschland
  • Herbert Poinstingl - Göttingen, Deutschland
  • Nicole von Steinbüchel - Göttingen, Deutschland
  • Tobias Raupach - Göttingen, Deutschland
  • Sven Anders - Hamburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV11-641

doi: 10.3205/16gma138, urn:nbn:de:0183-16gma1388

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Müller et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Zielsetzung: Verschiedene ungewollte Einflussfaktoren auf die Ergebnisse studentischer Lehrevaluation sind bekannt [4]. Als zusätzliche mögliche Evaluationsdimension wurde die Evaluation des Lernerfolges mittels einer vergleichenden Selbsteinschätzung entwickelt [1], [2], [5], [3]. In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss von Qualifiern auf die Ergebnisse der Selbsteinschätzung des Lernerfolges untersucht.

Methoden: Im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes EAGLE wurden im Januar 2015 in drei verschiedenen Vorlesungen (Anatomie, Biochemie, Rechtsmedizin) Studierende im ersten Semester des Modellstudiengangs iMED gebeten, ihren Lernerfolg für insgesamt 28 Lernziele einzuschätzen. Dabei wurden zwei Varianten des Fragebogens verteilt, wobei die Lernziele in nur einer Variante mit spezifizierenden Qualifiern formuliert waren („immer“, „alle“, „sicher“, etc.). Insgesamt wurden 648 Fragebögen ausgefüllt. Anschließend erfolgte eine Berechnung des Lernerfolgs [1]. Der Vergleich der Items beider Fragebögen erfolgte mittels gepaartem t-Test.

Ergebnisse: Die Bewertung der Lernziele mit Qualifier fielen durchschnittlich 5,7% (SD: 4,4%) niedriger aus als bei Lernzielen ohne Qualifier.

Diskussion: Die Integration von Qualifiern in die Items der Lernerfolgsevaluation nimmt Einfluss auf den berechneten Lernerfolg. Wird ein Vergleich zwischen verschiedenen Lehrveranstaltungen angestrebt, ist daher unbedingt auf einen einheitlichen Formulierungsstandard zu achten.

Take Home Message: Die Integration von Qualifiern in die Itemformulierung outcome-orientierter Evaluation führt zu einer Skalenverschiebung bei der Lernerfolgseinschätzung durch die Studierenden.


Literatur

1.
Raupach T, Münscher C, Beissbarth T, Burckhardt G, Pukrop T. Towards outcome-based programme evaluation: using student comparative self-assessments to determine teaching effectiveness. Med Teach. 2011;33(8):e446–453. DOI: 10.3109/0142159X.2011.586751 Externer Link
2.
Raupach T, Schiekirka S, Münscher C, Beißbarth T, Himmel W, Burckhardt G, Pukrop T. Piloting an outcome-based programme evaluation tool in undergraduate medical education. GMS Z Med Ausbild. 2012;29:Doc44. DOI: 10.3205/zma000814 Externer Link
3.
Schiekirka S, Anders S, Raupach T. Assessment of two different types of bias affecting the results of outcome-based evaluation in undergraduate medical education. BMC Med Educ. 2014;14:149. DOI: 10.1186/1472-6920-14-149 Externer Link
4.
Schiekirka S, Raupach T. A systematic review of factors influencing student ratings in undergraduate medical education course evaluations. BMC Med Educ. 2015;15:30. DOI: 10.1186/s12909-015-0311-8 Externer Link
5.
Schiekirka S, Reinhardt D, Beißbarth T, Anders S, Pukrop T, Raupach T. Estimating learning outcomes from pre- and posttest student self-assessments: a longitudinal study. Acad Med. 2013;88(3):369–375. DOI: 10.1097/ACM.0b013e318280a6f6 Externer Link