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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Skills Lab Training zum Erwerb kommunikativer Fertigkeiten in der Tiermedizin

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Simon Engelskirchen - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Clinical Skills Lab, Hannover, Deutschland
  • Jan P. Ehlers - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Deutschland
  • Silke Gaida - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Clinical Skills Lab, Hannover, Deutschland
  • Andrea Tipold - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Klinik für Kleintiere, Hannover, Deutschland
  • Marc Dilly - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Clinical Skills Lab, Hannover, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV19-167

doi: 10.3205/16gma136, urn:nbn:de:0183-16gma1366

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Engelskirchen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der tierärztlichen Approbationsverordnung ist der Bereich „Kommunikation“ in Deutschland nicht explizit in den Prüfungsfächern und Pflichtlehrveranstaltungen aufgeführt (https://www.gesetze-im-internet.de/tappv/BJNR182700006.html). Neben fachlichem Wissen ist jedoch eine effektive Kommunikation mit Patientenbesitzern ausschlaggebend für den beruflichen Erfolg praktizierender Tierärztinnen [1].

Methodik: Seit Februar 2015 findet an der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover ein integriertes Skills Lab Training statt, an dem bisher 46 Studierende teilgenommen haben (Gruppe A). An zwei Vormittagen werden Grundlagen der „Tierärztlichen Kommunikation“ gelehrt sowie in Rollenspielen trainiert. Am Ende des Trainings absolvieren alle Studierenden eine objektiv-strukturierte klinische Prüfung (OSCE) mit insgesamt 14 Stationen. Zur Überprüfung kommunikativer Fertigkeiten wird die Erhebung einer vollständigen Anamnese mittels binärer Checkliste (18 Items) und standardisierten Patientenbesitzern geprüft. Die Ergebnisse dieser Station wurden vergleichend zu einer Gruppe Studierender ohne Skills Lab Training (Gruppe B, n=68) mittels Mann-Whitney-U-Test ausgewertet.

Ergebnisse: Von den 18 Items wurden in Gruppe B durchschnittlich 49% als korrekt bewertet. In Gruppe A wurden durchschnittlich 60% korrekt bewertet. Die Auswertung ergibt für Gruppe B einen mittleren Rang von 47,1 und 72,9 für Gruppe A. Insgesamt zeigen Studierende der Gruppe A hoch signifikant bessere Ergebnisse als Studierende der Gruppe B (p<0,001). Der Vergleich einzelner Items zeigt, dass Teilnehmer der Gruppe A fast ausschließlich Items häufiger korrekt durchführen, die grundlegende Aspekte der Kommunikation bewerten.

Diskussion: Durch das integrierte Training konnten kommunikative Fertigkeiten an der Station „Anamneseerhebung“ der OSCE verbessert werden. Die Effekte des Trainings zeigen auf, dass der Ausbau zum Erwerb von kommunikativen Fertigkeiten in der Tiermedizin zielführend und vielversprechend ist.


Literatur

1.
Shaw JR. Four core communication skills of highly effective practitioners. Vet Clin N Am-Small. 2006;36(2):385. DOI: 10.1016/j.cvsm.2005.10.009 Externer Link