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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Vermittlung von Wissenschaftskompetenz im Studium der Humanmedizin – Einschätzungen aus Sicht Dozierender am Beispiel der Physiologie

Meeting Abstract

  • Alexander Schwoerer - Hamburg, Deutschland
  • Katrin Werwick - Magdeburg, Deutschland
  • Anke Spura - Magdeburg, Deutschland
  • Holger Buggenhagen - Mainz, Deutschland
  • Bernt-Peter Robra - Magdeburg, Deutschland
  • Rüdiger C. Braun-Dullaeus - Magdeburg, Deutschland
  • corresponding author presenting/speaker Philipp Stieger - Magdeburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV28-692

doi: 10.3205/16gma057, urn:nbn:de:0183-16gma0571

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Schwoerer et al.
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Gliederung

Text

Die wissenschaftliche Ausbildung ist ein wesentliches Ziel des Medizinstudiums. Im Kontext der Wissenschaftskompetenz (WK) werden Begriffe wie Wissenschaftliches Denken, Arbeiten und Handeln differenziert. Einheitliche Definitionen sowie Erhebungen zum Verständnis dieser Begriffe seitens der Dozierenden fehlen. Am Beispiel der Physiologie soll ein Beitrag zur Klärung und Ordnung der verwendeten Begriffe geleistet werden.

In einem qualitativ-quantitativen Ansatz wurden drei Gruppendiskussionen (GD) mit Dozierenden der Physiologie (n=27) durchgeführt, transkribiert und nach der Dokumentarischen Methode ausgewertet. Hieraus wurde eine online-Befragung von Mitgliedern der Deutschen Physiologischen Gesellschaft (DPG) abgeleitet, an dem 116 DPG Mitglieder teilnahmen.

Die Analyse der GD und online-Befragungen bestätigte insgesamt eine notwendige Begriffsklärung im Kontext medizinischer Lehre. Die Wissenschaftler bekannten sich mehrheitlich zu differenzierten Lernzielen zur WK. Für die Mehrheit der Befragten waren die Begriffe Wissen, wissenschaftliches Denken und Arbeiten klar abgrenzbar. Wissenschaftliches Arbeiten und wissenschaftliches Handeln wurden als inhaltlich eng benachbart und als Schritte zum Vollbesitz von Wissenschaftskompetenz beschrieben. Wissenschaftliche Handlungskompetenz setzt aus Sicht der Physiologen hohe Eigenständigkeit voraus.

Die befragten Wissenschaftler bestätigen den Begriff der WK als wichtigen Teil der ärztlichen Ausbildung. WK rahmt Wissens(vermittlung) und Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Denken, Arbeiten und Handeln. Vermittlung von wissenschaftlichem Denken und Arbeiten sind für die Dozierenden in das Studium integrierbar. Wissenschaftliches Handeln erscheint als Kompetenz eigenständigen Forschens neigungsorientiert und extracurricular optimal vermittelbar. Als Beitrag zur aktuellen Diskussion zur Verbesserung wissenschaftlicher Ausbildung und Ansatz zu didaktischer Übersetzung wird ein Stufenmodell zur Erlangung von WK vorgeschlagen.