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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Medizinische Promotionen und der Effekt von koordinierten Promotionsprogrammen an Medizinischen Fakultäten in Deutschland

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Jan-Michael Werner - Köln, Deutschland
  • Jan Matthes - Köln, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV28-440

doi: 10.3205/16gma056, urn:nbn:de:0183-16gma0561

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Werner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Forschende Studierende treffen öfter fundierte Karriereentscheidungen [1]. Betreuer/innen scheinen für das Gelingen einer medizinischen Promotion wesentlich zu sein [2]. Die medizinische Promotion in Deutschland steht immer wieder in der Kritik [3]. Wir haben Medizinstudierende hinsichtlich Betreuung, Förderung und Zufriedenheit (mit) ihrer Promotion befragt und den etwaigen Effekt von koordinierten Promotionsprogrammen (kPP) untersucht.

Methoden: Für eine deutschlandweite Befragung (05-09/2015) wurde mit SoSci Survey ein Fragebogen erstellt und online angeboten (https://www.soscisurvey.de/index.php?page=info). Daten wurden mittels SPSS ausgewertet (Kontingenztabellen, Chi2 Tests) [4].

Ergebnisse: 1603 Studierende aus 35 Fakultäten antworteten (64% weiblich, im Mittel 9. Semester). 45% der Promotionsprojekte waren experimentelle, 34% klinische Studien. 17% der Studierenden wurden finanziell gefördert. 33% setzten für die Promotion ein Semester aus. Die Mehrheit würde ihre/n Doktormutter/-vater (61%) und ihr Institut (68%) weiterempfehlen. 50% beklagten das Zeitmanagement.

Bei den 17% an einem kPP teilnehmenden Studierenden fanden sich häufiger experimentelle Arbeiten sowie Stipendien, öfter Freisemester für die Promotion, häufiger Präsentationen von Ergebnissen des Promotionsprojekts als Poster oder Vortrag. Die Häufigkeit von Publikationen in Zeitschriften mit Peer-Review war nicht höher.

Diskussion: Die meisten Promovierenden arbeiteten an anspruchsvollen (experimentellen, klinischen) Fragestellungen, deren Ergebnisse oft publiziert werden. Die Unterschiede auf Seiten kPP-Studierender könnten durch Ein-/Ausschlusskriterien der Programme (Selektionseffekt) und/oder Unterstützung und Betreuung der Studierenden (erwünschtes Ergebnis der Programme) bedingt sein.

Take home messages: Zeitmanagement ist ein Problem bei medizinischen Promotionen. Koordinierte Promotionsprogramme beeinflussen Art, Zeitumfang und Förderung der Promotion, nicht aber die Anzahl resultierender Fachartikel.


Literatur

1.
Amgad M, Man Kin Tsui M, Liptrott SJ, Shash E. Medical Student Research: An Integrated Mixed-Methods Systematic Review and Meta-Analysis. PloS one. 2015;10:e0127470. DOI: 10.1371/journal.pone.0127470 Externer Link
2.
Kuhnigk O, Reissner V, Böthern AM, Biegler A, Jüptner M, Schäfer I, Harendza S. Criteria for the successful completion of medical dissertations - A multicenter study. GMS Z Med Ausbild. 2010;27(3):Doc45. DOI: 10.3205/zma000682 Externer Link
3.
Ills of the system. Nature. 2015;527(7576):7. DOI: 10.1038/527007a Externer Link
4.
IBM Corp. Released 2013. IBM SPSS Statistics for Macintosh, Version 22.0. Armonk, NY: IBM Corp.; 2013.