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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Das Coaching Programm für Studierende an der Medizinischen Fakultät Heidelberg – Erste Ergebnisse der Pilotphase

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Simone Alvarez - Heidelberg, Deutschland
  • Jan Hundertmark - Heidelberg, Deutschland
  • Jobst-Hendrik Schultz - Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV38-606

doi: 10.3205/16gma049, urn:nbn:de:0183-16gma0498

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Alvarez et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Studiumsverzögerungen oder -abbrüche durch unzureichendes Selbst- und Zeitmanagement oder psychosoziale Belastung treten bei Medizinstudierenden häufig auf [1], [2], [3], etwa bei Langzeitstudierenden, Wiedereinsteigern oder Studienanfängern. Zentrale universitäre Beratungsangebote beziehen sich jedoch nicht auf die Besonderheiten des Medizinstudiums und werden von diesen Gruppen nur wenig genutzt. Um die erfolgreiche Studiumsbewältigung von belasteten Heidelberger Medizinstudierenden zu fördern, wurde ein spezifisches Coachingprogramm entwickelt und erprobt.

Methoden: Auf Basis der Erfahrungswerte von Lehrkräften und Administration wurde in einer Pilotphase ein Coachingkonzept erstellt sowie Einzelgespräche und Gruppentreffen mit Betroffenen durchgeführt. Inhalte waren Selbstmanagement, Studienorganisation, psychosoziale Beratung sowie ggf. Vernetzung mit bestehenden Versorgungsangeboten. Die Gespräche dienten außerdem der weitergehenden Analyse des studentischen Coachingbedarfs.

Ergebnisse: Das Coaching-Angebot wird allseitig positiv angenommen und unterstützt die Administration. Erste Rückmeldungen zeigen, dass die betroffenen Medizinstudierenden adaptivere Lernstrategien entwickeln, ihre Studienmotivation reflektieren und sich psychosozial entlastet fühlen.

Diskussion: Coaching unterstützt Medizinstudierende in ihrer Studienbewältigung und schließt bestehende Betreuungslücken. Darüber hinaus leistet das Programm Schnittstellenarbeit durch die differenzierte Zuweisung an bestehende Netzwerke und, wenn nötig, die psychotherapeutische Versorgung. In weiteren Entwicklungen soll die Wirksamkeit des Programms eruiert und dessen Reichweite durch Workshops und präventive Angebote erhöht werden.

Take-Home-Message: Niederschwelliges fachspezifisches Coaching schließt Betreuungslücken durch die Vermittlung von studienrelevanten Skills und durch die psychosoziale Entlastung der Studierenden.


Literatur

1.
Cleland J, Arnold R, Chesser A. Failing finals is often a surprise for the student but not the teacher: Identifying difficulties and supporting students with academic difficulties. Med Teach. 2005;27(6):504-508. DOI: 10.1080/01421590500156269 Externer Link
2.
Dahlin M, Joneborg N, Runeson B. Stress and depression among medical students: A cross-sectional study. Med Educ. 2005;39(6):594-604. DOI: 10.1111/j.1365-2929.2005.02176.x Externer Link
3.
Klusmann D, Buhk H, Petersen C. Erfolg und Misserfolg im Medizinstudium. Zwischenbericht des Projekts L/108 (ISEI) am Universitätsklinikum Eppendorf. Hamburg: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; 2006.