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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

SchauspielpatientInnen (SP) in der medizinischen Lehre: Rollenspiel und Feedback im Kommunikationsunterricht an der MedUni Wien

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Monika Himmelbauer - Med. Uni. Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
  • Irene Steiner - Med. Uni. Wien, Center for Medical Statistics, Informatics and Intelligent Systems, Wien, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV20-158

doi: 10.3205/16gma047, urn:nbn:de:0183-16gma0476

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Himmelbauer et al.
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Gliederung

Text

Um die Lehre möglichst effízient und qualitativ hochwertig zu gestalten, ist es notwendig eingesetzte Lehrmethoden – in diesem Projekt die SP – zu evaluieren. Nur ein optimales und authentisches Rollenspiel und ein adäquates Feedback an die Studierenden garantieren einen Zuwachs an Gesprächsführungskompetenzen der Studierenden. Das Ziel dieser Untersuchung ist es, die Qualität des Rollenspiels und des Feedbacks der SP für die Studierenden hinsichtlich psychiatrischer Krankheitsbilder (Angst, Depression, Schmerz und Borderline) näher zu beleuchten.

Es wurden 529 Studierende der Humanmedizin im 8. Semester mittels Fragebogen im Rahmen einer Lehrveranstaltung zur psychiatrischen Exploration interviewt. Das Untersuchungsinstrument erfasste die Qualität des Rollenspiels und des Feedbacks der SP. Die Items des Fragebogens sind adaptierte Items zweier Inventare, die in den Niederlanden entwickelt wurden (Nijmegen Evaluation of Simulated Patient sowie Maastricht Assessment of Simulated Patient).

Die 14 Fragen zur Qualität der Schauspielerkompetenzen bezüglich Rollenspiel der psychiatrischen Krankheitsbilder und Feedback-Geben wurden von den Studierenden im Median mit „trifft sehr zu“ (9 Items; bestmögliche Bewertung) und „trifft eher zu“ (5 Items) beantwortet. Insgesamt wurden die Schauspieler im Median mit „sehr gut" beurteilt. Die Darstellung des Krankheitsbildes der Depression wurde schlechter bewertet als die übrigen Krankheitsbilder.

Das umfangreiche Training von psychiatrischen Rollenspielen und Feedback-Geben als Qualitätssicherung der Schauspielerkompetenzen hat sich demnach gelohnt. Dass die Rolle der Depression, welche durch Apathie und Rückzugsverhalten gekennzeichnet ist, am schlechtesten bewertet wird, mag daran liegen, dass diese Symptome eine ärztliche Kommunikation grundsätzlich schwierig machen. In zukünftigen Studien sollten Methoden eingesetzt werden, die mehr die Tiefe beleuchten. In diesem Rahmen wäre auch eine Befragung der SchauspielerInnen sinnvoll.


Literatur

1.
Bouter S, van Weel-Baumgarten E. Construction and validation of Nijmegen Evaluation of Simulated Patient (NESP): Assessing simulated patients' ability to role-play and provide feedback to students. Acad Med. 2013;88(2):253–259. DOI: 10.1097/ACM.0b013e31827c0856 Externer Link
2.
Wind LA, Van Dalen J, Muijtjens AM, Rethans JJ. Assessing simulated patients in an educational setting: The MaSP (Maastricht Assessment of Simulated Patients). Med Educ. 2004;38(1):39–44. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2004.01686.x Externer Link