gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Interprofessioneller Lernstrang: Vergleich verschiedener interprofessioneller Lerneinheiten im Hinblick auf ihren empfundenen Nutzen für das weitere Berufsleben

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Mira Mette - Mannheim, Deutschland
  • Mechthild Dölken - Mannheim, Deutschland
  • Jutta Hinrichs - Mannheim, Deutschland
  • Elisabeth Narciß - Mannheim, Deutschland
  • Katrin Schüttpelz-Brauns - Mannheim, Deutschland
  • Ute Weihrauch - Mannheim, Deutschland
  • Harald M. Fritz - Mannheim, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV7-262

doi: 10.3205/16gma042, urn:nbn:de:0183-16gma0426

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Mette et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Seit 2014 wird an der Universitätsmedizin Mannheim ein interprofessioneller (IP) Strang für das Medizinstudium und die Physiotherapieausbildung aufgebaut. Medizinstudierende und Physiotherapieschüler (2./3. Ausbildungsjahr) lernen in 5 Lerneinheiten mit-, von- und übereinander:

1. Studienjahr

  • Anatomieseminar u.a. mit Plastinaten, praktischen Übungen
  • Hospitation von Medizinstudierenden bei Physiotherapieschülern auf Station

2. Studienjahr

  • Vorlesung mit Dozenten verschiedener Professionen über deren Aufgaben/Schnittstellen in der Patientenversorgung

3. Studienjahr

  • Übungseinheit zum Vertiefen von Untersuchungstechniken

PJ

  • Seminar zur IP-Entlassungsplanung

Die Evaluation der 5 Lerneinheiten sollte u.a. zeigen, wie nützlich die Teilnehmer die Lerneinheiten für die spätere berufliche Arbeit bewerteten.

Methoden: Von insgesamt 268 Medizinstudierenden und 46 Physiotherapieschülern (z.T. mehrfache Teilnahme) beantworteten 91% den selbstentwickelten Fragebogen (2 von 24 Items zum Nutzen der Lerneinheit für das weitere Berufsleben). Likert-Items wurden per Kruskal-Wallis-Test mit paarweisen Vergleichen ausgewertet, Freitext per quantitativer Inhaltsanalyse.

Ergebnisse: Beim Vergleich der Lerneinheiten gab es nur bei den Medizinstudierenden signifikante Unterschiede beim Nutzen (H(4)=41,822, p<0,001), der bei der Hospitation am höchsten empfunden wurde.

Insgesamt gesehen wurde im Freitext am häufigsten der IP-Wissenszuwachs als wertvolle Erfahrung genannt (18% der Medizinstudierenden, 14% der Physiotherapieschüler). Je nach Lerneinheit und Profession standen auch IP-Kommunikation, IP-Zusammenarbeit, Respekt/Verständnis und fachliche Inhalte im Mittelpunkt.

Schlussfolgerung: Obwohl die Studierenden die Hospitation als am nützlichsten für das spätere Berufsleben bewerteten, vermitteln andere Lerneinheiten teils dieselben, teils andere wichtige IP-Erfahrungen. Um vielfältige Erfahrungen zu ermöglichen, soll der Mix an Lehrformaten im IP-Strang ausgebaut werden.