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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Längsschnittliche Analyse von Querschnittsbefragungen mittels eines Persönlichen Codes

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Volkhard Fischer - Hannover, Deutschland
  • Klaas Brandt - Hannover, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV27-688

doi: 10.3205/16gma038, urn:nbn:de:0183-16gma0383

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Fischer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Kann man als Querschnittsstudie angelegte Befragungen auch längsschnittlich auswerten, wenn eine Verknüpfung über bestimmte Befragungsdaten prinzipiell möglich ist? Fischer & Obed (2013) hatten gezeigt, dass diese prinzipielle Verknüpfung fehlerbehaftet realisiert wird. Aber sind die Daten verzerrt oder unverzerrt?

Methoden: Seit mehr als 15 Jahren werden an der MHH alle medizinischen Lehrveranstaltungen jedes Jahr evaluiert, zusätzlich werden regelmäßige Befragungen zu den Studienbedingungen und zur Studienmotivation durchgeführt. In all diesen offiziellen Befragungen kommt ein Persönlicher Code zum Einsatz, der eine Verknüpfung der einzelnen Befragungen ermöglichen soll, ohne die Anonymität der Befragten aufzuheben. Die vorliegenden Befragungen wurden daraufhin ausgewertet, ob diejenigen Befragten, die mehrfach an den Umfragen zu Studienbedingungen bzw. zur Studienmotivation teilgenommen haben, sich von jenen Befragten unterscheiden, die nur ein Mal an einer dieser Umfragen teilgenommen haben.

Ergebnisse: Die von Fischer & Obed [1] gefundenen unvollständigen Codeeingaben lassen sich nicht als Hinweis auf verzerrte inhaltliche Antworten interpretieren. Auch unsere jetzigen Auswertungen lassen keine Unterschiede im Antwortverhalten der häufigen, verglichen mit den gelegentlichen Teilnehmern erkennen.

Diskussion: Der verwendete Code ist unter bestimmten Bedingungen nicht eindeutig. Zusätzlich reduzieren Rücklaufquoten und unvollständige Codes die Stichprobengröße für eine längsschnittliche Betrachtung. Verglichen mit dem Aufwand, den die Pflege eines Panels verursacht, oder dem völligen Verzicht auf die Analyse von Längsschnitten, ist der Persönliche Code ein effizientes Tool im Rahmen der Evaluation von Studium und Lehre.

Take home Message: Die Verwendung eines Persönlichen Codes erlaubt mit vergleichsweise einfachen Mitteln Querschnittsdaten für längsschnittliche Fragestellungen nutzbar zu machen.


Literatur

1.
Fischer V, Obed, F. Wie kann man Querschnittsdaten für Längsschnittstudien nutzbar machen? Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP15_07. DOI: 10.3205/13gma148 Externer Link