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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Korreliert die Gesamtbewertung der praktischen Pflichtlehrveranstaltungen der Allgemeinmedizin an der Universität Frankfurt mit der Zunahme der Motivation Hausarzt zu werden (2010-2014)?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Insa Koné - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt a. Main, Deutschland
  • Michael A. Paulitsch - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt a. Main, Deutschland
  • Hans-Michael Schäfer - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt a. Main, Deutschland
  • Gisela Taeuber - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt a. Main, Deutschland
  • Ferdinand M. Gerlach - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt a. Main, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP4-059

doi: 10.3205/15gma331, urn:nbn:de:0183-15gma3311

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Koné et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums werden an der Universität Frankfurt zwei verpflichtende praktische Lehrveranstaltungen im Fach Allgemeinmedizin angeboten. Der Kurs Allgemeinmedizin findet im 3. bzw.4. klinischen Semester statt und ist eine Seminarveranstaltung in Lehrpraxen mit einem Umfang von 21 Zeitstunden. Das Blockpraktikum Allgemeinmedizin findet im 5. bzw. 6. klinischen Semester in 1:1-Betreuung als Zwei-Wochen-Block ebenfalls in Lehrpraxen statt. Untersucht werden sollte, ob Studierende, die die jeweilige Lehrveranstaltung gut bewerteten, auch eine steigende Motivation Hausarzt zu werden angaben.

Methoden: Beide Lehrveranstaltungen wurden in den Jahren 2010 bis 2014 von den Studierenden evaluiert. Die Erhebung erfolgte für jeden Studierenden einmalig nach Abschluss der Veranstaltung. Unterschiedliche Aussagen zu der betreffenden Lehrveranstaltung wurden an Hand einer 6-stufigen Likertskala (1=trifft nicht zu/negativ, 6=trifft zu/positiv) bewertet. Gefragt wurde u.a. nach der Gesamtbewertung des Kurses und nach der Motivation vor und nach der Veranstaltung, Hausarzt zu werden. Wir führten eine bivariate Korrelation durch, um abzuschätzen, welchen Einfluss die Gesamtbewertung der Lehrveranstaltung auf die Motivation Hausarzt zu werden hat.

Ergebnisse: Für den Kurs Allgemeinmedizin wurden Daten von 1.615 Studierenden aus neun aufeinanderfolgenden Semestern ausgewertet. Im Mittel wurde die Lehrveranstaltung mit 5,30 (Standardabweichung: 0,89) bewertet. Die mittlere Differenz der Motivation Hausarzt zu werden vorher/nachher betrug 0,56 (Standardabweichung:1,01). Beide Werte korrelierten mit 0,28 leicht positiv. Für das Blockpraktikum wurden Daten von 1.377 Studierenden aus acht aufeinanderfolgenden Semestern ausgewertet. Im Mittel wurde die Lehrveranstaltung mit 5,30 (Standardabweichung: 1,00) bewertet. Die mittlere Differenz der Motivation Hausarzt zu werden vorher/nachher war 0,72 (Standardabweichung: 1,39). Beide Werte korrelierten mit 0,31 ebenfalls leicht positiv.

Diskussion/Schlussfolgerung: Beide Lehrveranstaltungen bekamen von den Studierenden eine gute Gesamtbewertung. Die Analyse zeigt, dass die Gesamtbewertung mit einer Zunahme in der Motivation Hausarzt zu werden korreliert. Gute Lehrveranstaltungen könnten also die Motivation Medizinstudierender Hausarzt zu werden positiv beeinflussen. Welche Faktoren besonders ausschlaggebend für eine gute Gesamtbewertung der beiden Lehrveranstaltungen sind, wird gegenwärtig noch weiter untersucht.