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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Mentoring – Lernprozessbegleitung während des Studiums. Umsetzung in der Hebammenausbildung an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)

Meeting Abstract

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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP5-069

doi: 10.3205/15gma324, urn:nbn:de:0183-15gma3246

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Geiger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine Herausforderung in der Lehre ist es Studierende mit unterschiedlichen Voraussetzungen zu befähigen, dieselben geforderten Abschlusskompetenzen zu erwerben. Auch die Kompetenzentwicklung während des Studiums verläuft sehr individuell und muss in der Lehre berücksichtigt werden. Grösstenteils dienen Mentoringprogramme, die in der Literatur beschrieben werden der Karriereförderung. Mentoring könnte aber auch die Studierenden dort abholen wo sie jeweils stehen und passende Lernarrangements konzipieren. Am Beispiel des Mentoring-Konzeptes an der ZHAW wird gezeigt, wie die Entwicklung und Durchführung eines Mentoringprogramms sowohl für den theoretischen als auch den praktischen Teil des Studiums gestaltet werden kann.

Vorgehensweise: In einem ersten Schritt entwickelten vier Dozentinnen im Sommer 2012 ein Konzept. Dabei wurden unter anderem die Leitgedanken, die übergeordneten Ziele, die Einsatzmöglichkeiten, die Anforderungen und die Formen des Mentoring festgelegt. Im zweiten Schritt erfolgte die Einbettung und Verankerung in das Curriculum. Die kommenden Schritte übernahm die inzwischen bestimmte Mentoringverantwortliche. Diese führte in einem dritten Schritt die Mentorinnen in ihre Aufgaben und Rolle ein und übernahm die Verteilung der Mentees. Im Herbst 2012 erfolgte mit dem neuen Erstsemester die Umsetzung des Konzepts.

Ergebnisse der ersten internen Evaluation mittels Fragebogen nach 2 Semestern:

Bei Mentees:

  • Bei auftretenden Lernschwierigkeiten wird der Mehrwert deutlich erkannt
  • Bei Schwierigkeiten während des theoretischen und/oder praktischen Teil des Studiums wird die Mentorin zum grössten Teil eigeninitiativ eingeschaltet
  • Mentoring in einer Gruppe mit mehreren anderen Mentees aus dem gleichen Studiengang wird als weniger nützlich eingestuft als alleine mit der Mentorin
  • Zeitlicher Aufwand ist für die Mehrheit der Mentees zu gross

Bei Mentorinnen:

  • Mentoring erkennt frühzeitig Lernschwierigkeiten bei den Mentees und kann eine frühere Förderung initiieren
  • Erforderliche Berufsmotivation der Studierenden ist schneller erkennbar
  • Gesprächsvorbereitungen der Studierenden auf das Gespräch mit der Mentorin ist sehr unterschiedlich in Bezug auf Inhalt und Reflexionsgrad
  • Die Mentorinnen haben den Eindruck, dass es weniger Studienabbrüche wegen Lernschwierigkeiten gibt

Schlussfolgerungen für die Anpassung:

  • Mentoringprogramm wird fortgeführt
  • Mentoringformen werden verändert. Der Anteil an Gruppengesprächen wird verkleinert und der Anteil an Einzelgesprächen erhöht.
  • Vorbereitung auf die Gespräche zwischen Mentorin und Mentee erfolgt anhand einer Selbsteinschätzung mittels Canmeds-Rollenmodell, einem Modell in dem die berufsspezifischen Kompetenzen, die für den Hebammenberuf erforderlich sind, festgehalten sind.