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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Erstellung eines CanMEDS-Modell für die Biomedizinische Analytik im DACH-Raum

Meeting Abstract

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP3-050

doi: 10.3205/15gma319, urn:nbn:de:0183-15gma3195

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Kaap-Fröhlich et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Biomedizinische Analytiker analysieren selbständig biologische Untersuchungsmaterialen von Patienten und Klienten. Die Ergebnisse sind Grundlage für diagnostische und therapeutische Entscheidungen für andere Gesundheitsberufe. Da die Berufstätigkeit selten im direkten Patientenkontakt ausgeführt wird, ist diese Berufsgruppe weniger bekannt und wird als Gesundheitsberuf oft übersehen.

Während für Ärzte und verschiedene andere Gesundheitsberufe CanMEDS-Rollenbeschreibungen existieren, stehen für Biomedizinische Analytiker bisher noch keine Angaben zur Verfügung. Die gültigen Ordnungsmittel sind z.T. veraltet bzw. berücksichtigen wissenschaftliche Konzepte (wie Evidence-basierte Praxis) nur unzureichend. Im Rahmen eines Projekts sollte folgende Forschungsfrage beantwortet werden: Über welche Rollenkompetenzen sollen Biomedizinische Analytiker im deutschsprachigen Raum auf verschiedenen Expertise-Niveaus und in den unterschiedlichen beruflichen Handlungsfeldern verfügen?

Methoden: Nach Auseinandersetzung mit den CanMEDS-Modellen der verschiedenen Gesundheitsberufe erfolgte durch ein Expertenteam aus den DACH-Ländern eine Dokumentenanalyse [1] der entsprechenden nationalen und europäischen Ordnungsmittel sowie der internationalen Qualitätsnormen für die Labordiagnostik. Angelehnt an Kompetenzstufenmodelle [z. B. [2], [3], [4]] wurden die Rollen für verschiedene Expertise-Niveaus von Biomedizinischen Analytikern beschrieben.

Ergebnisse: Eine erste Version des CanMEDS-Kompetenzrahmens soll in länderspezifischen Fokusgruppen [5] mit Experten aus Praxis, Bildung und Forschung in Biomedizinischer Analytik sowie anderen Gesundheitsberufen verifiziert und ggf. für die verschiedenen Handlungsfelder adaptiert werden.

Diskussion/Schlussfolgerung: Das Ergebnis des Projekts soll als gestufter CanMEDS-Kompetenzrahmen für den deutschsprachigen Raum für die Aus- und Weiterbildung, aber auch für die Berufspraxis verfügbar sein. Insbesondere soll die Wahrnehmung dieser zunächst patientenfernen, aber doch patientenzentrierten Gesundheitsberufsgruppe im Rahmen der interprofessionellen Zusammenarbeit erhöht werden. So könnte die Rolle des „Collaborators“ mit anderen Gesundheitsberufen diskutiert und für die effiziente Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung besser genutzt werden.


Literatur

1.
Mayring P. Einführung in die qualitative Sozialforschung. Eine Anleitung zu qualitativem Denken. Weinheim: Beltz; 2002.
2.
Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V. Interdisziplinärer hochschulischer Fachqualifikationsrahmen für die therapeutischen Gesundheitsfachberufe in der Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie (FQR-ThGFB). Berlin: Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V.; 2014. Zugänglich unter/available from: http://hv-gesundheitsfachberufe.de/dokumente/FQR_ThGFB_%20HVG_2014_final.pdf Externer Link
3.
Europäische Kommission. Der Europäische Qualifikationsrahmen für Lebenslanges Lernen. Brüssel: Europäische Kommission; 2008. Zugänglich unter/available from: http://ec.europa.eu/ploteus/sites/eac-eqf/files/leaflet_de.pdf Externer Link
4.
Benner P. Stufen zur Pflegekompetenz. From Novice to Expert. Bern: Hans Huber; 1994.
5.
Stalmeijer RE, McNaughtton N, van Mook WN. Using focus groups in medical education research: AMEE Guide No. 91. Med Teach. 2014;36(11):923-939. DOI: 10.3109/0142159X.2014.917165 Externer Link