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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Fördernde und hemmende Faktoren in der modularen Curriculumsentwicklung des Modellstudiengangs Medizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Janet Holtz - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • author Asja Maaz - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • author Tanja Hitzblech - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • author Harm Peters - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP3-040

doi: 10.3205/15gma309, urn:nbn:de:0183-15gma3097

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Holtz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Der zum Wintersemester 2010/11 eingeführte Modellstudiengang Medizin (MSM) wurde in einem komplexen, interdisziplinären und die gesamte Fakultät umfassenden Planungsprozess erarbeitet. In dem formalisierten Prozess obliegt die Modulkonzeption einer Planungsgruppe, deren Modulverantwortliche sich aus einem/r Kliniker/in, klinischen Theoretiker/in, Grundlagenmediziner/in sowie einer/m Studierenden zusammensetzen. Für eine zielführende inhaltliche Ausgestaltung der Module lassen sich fördernde und hemmende Einflüsse identifizieren.

Methoden: Im Zeitraum von 2010 bis 2014 wurden 40 Module des MSM geplant. Im Anschluss an die Modulplanungszyklen wurden insgesamt 11 Fokusgruppen mit durchschnittlich 6 Teilnehmenden (n= 67) durchgeführt, in denen die Modulverantwortlichen über Erfahrungen, Konflikte und Strategien während des Planungsprozesses berichteten. Diese Aussagen wurden in Form von Empfehlungen in nachfolgende Planungsgruppen getragen. Mithilfe der induktiven Kategorienbildung nach Mayring wurden die digital aufgezeichneten und vollständig transkribierten Daten qualitativ ausgewertet.

Ergebnisse: Die Auswertung zeigt sowohl fördernde als auch hemmende Einflussfaktoren für eine gelungene Modulplanung auf. Für die Ausgestaltung der Module sind insbesondere gute Kenntnisse über die inhaltliche Ansiedelung eines jeden Moduls und seiner Inhalte in der Gesamtkonzeption von zentraler Bedeutung. Sie bilden die Grundlage für ein integriertes Curriculum, die Lernspirale sowie die Vermeidung von Redundanzen. Inhalte müssen unabhängig von Einzelpersonen etabliert werden und sollten Vorrang vor budgetären Aspekten haben. Diesem im Prozess der Modulplanung Gewicht zu geben, zählt zu den Aufgaben der Modulverantwortlichen sowie der Projektsteuerung.

Die Fokusgruppen verweisen zudem auf den dynamischen Charakter der inhaltlichen Modulplanung. Im fünfjährigen Planungsverlauf entstehen neue Problemlagen, die eine veränderte Schwerpunktsetzung zur Folge haben. So stellte beispielsweise eine besondere Herausforderung über die Planung der 10 Semester des MSM die sogenannte „Bugwelle“ dar: bestimmte Inhalte konnten in den ersten Modulen nicht integriert werden und sollten daher in spätere Module Eingang finden, um nicht im Gesamtcurriculum verloren zu gehen.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die inhaltliche Ausgestaltung der Module des Modellstudiengangs Medizin der Charité erfolgte mit dem Ziel einer transparenten, strukturierten und standardisierten Curriculumsentwicklung. Während der Konzeption des Studiengangs trugen Empfehlungen für eine gelungene Modulplanung zur erfolgreichen inhaltlichen Umsetzung nachfolgender Planungsgruppen bei. Zukünftig legen die Resultate der Fokusgruppen potentielle Handlungsstrategien offen, die von anderen Fakultäten bei der erfolgreichen Curriculumsentwicklung genutzt werden können.