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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Arbeitsplatzbasiertes Assessment in klinischen Kursen der Zahnmedizin – Bedarfsanalyse

Meeting Abstract

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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP9-138

doi: 10.3205/15gma308, urn:nbn:de:0183-15gma3080

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Schüler et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Arbeitsplatzbasiertes Assessment (AbA) in der medizinischen Aus- und Weiterbildung hat das Ziel, neben der Vertiefung medizinischer Kenntnisse insbesondere den Erwerb praktischer Kompetenzen zu unterstützen. Kernelemente des AbA sind die Beobachtung ärztlicher Handlungen und das qualifizierte Feedback (FB). Die Effektivität von AbA im Prozess des Kompetenzerwerbs wurde vielfach nachgewiesen. Obwohl sich in der Zahnmedizin die klinischen Kurse für diese Form des formativen Prüfens eignen, findet AbA wenig Anwendung.

Ziel:

Der Bedarf an AbA in Form von strukturiertem und qualifiziertem FB im Rahmen der klinischen Kurse Zahnmedizin am Universitätsklinikum Jena soll aus Sicht der Studierenden und der Kursassistenten analysiert werden, um die Implementierung und Ausgestaltung von AbA zu begründen.

Methoden: Die Studierenden des 10. FS wurden mit einem speziell entwickelten Fragebogen zur aktuellen FB-Situation und zu Wünschen bezüglich Umfang, Häufigkeit sowie Art und Weise von FB anonym befragt. Die Kursassistenten wurden im Rahmen von strukturierten Interviews zur FB-Situation befragt und gebeten, Möglichkeiten des FB aus ihrer Sicht aufzuzeigen. Die Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und qualitativ analysiert. Die quantitative Datenanalyse erfolgte mit Microsoft Excel 2010, die qualitative Analyse der Freitexte nach Schlagwörtern.

Ergebnisse: Von 57 Studierenden nahmen 45 (78,9%) an der Befragung teil. 13,3% (n=6) gaben an, regelmäßig von den Kursassistenten FB zu bekommen, 73,3% (n=33) sporadisch und 13,3% (n=6) nur auf Nachfrage. 93,3% (n=42) erhielten praktische Hinweise zur Behandlung, 68,9% zu Instrumenten bzw. Materialien, 4,4% (n=2) zur Kommunikation und 6,7% (n=3) zu anderen Aspekten. Lediglich 6,7% (n=3) dokumentieren diese Hinweise als persönliche Notizen. 97,8% (n=44) der Studierenden schätzen diese Hinweise als hilfreich ein, jedoch sind diese für 57,8% (n=26) nicht ausreichend. 93,3% (n=42) wünschen sich mehr fachliche Hinweise, 60,0% (n=27) mehr Hinweise zur Kommunikation, 80,0% (n=36)zur Ergonomie, 37,7% (n=17) zur Hygiene, 82,2% (n=37) zu Instrumenten und 86,6% (n=39) zu zahnärztlichen Materialien. Die Interviews von 4 der 5 Kursassistenten zeigten, dass FB nicht regelmäßig gegeben wird. Alle Kursassistenten berichten, dass FB nicht dokumentiert wird, aber den Lernprozess der Studierenden unterstützen würde. Sie geben zu bedenken, dass für die Betreuung der Studierenden nur wenig Zeit zur Verfügung steht, jedoch eine Checkliste und Routine den FB-Prozess beschleunigen würde.

Diskussion/Schlussfolgerung: Aus Sicht der Studierenden besteht Bedarf an FB in den klinischen Kursen Zahnmedizin. Der Nutzen eines strukturierten FB für den Kompetenzerwerb ist sowohl Studierenden als auch Kursassistenten bewusst. Aus der qualitativen Analyse der Freitexte kann der Inhalt eines AbA-Instruments als Hilfsmittel für das strukturierte FB in Form einer erweiterten Checkliste gut entwickelt werden [1], [2].


Literatur

1.
Grieveson B, Kirton JA, Palmer NO, Balmer MC. Evaluation of workplace based assessment tools in dental foundation training. Br Dent J. 2011;211(4):E8. DOI: 10.1038/sj.bdj.2011.681 Externer Link
2.
Hattie J, Timperley H. The Power of Feedback. Rev Educ Res. 2007;77:81-112.