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Sprachtraining En-Fr-Sp mit Simulationspatienten für Medizinstudierende
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Veröffentlicht: | 31. August 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Das Fremdsprachentraining mit muttersprachlichen Simulationspatienten in englischer, spanischer und französischer Sprache ist Bestandteil des extracurricularen Kursangebots des Aixtra. Es besteht aus einem Theorieteil mit Vokabeltraining und Erarbeiten eines Leitfadens zur Anamnese und körperlichen Untersuchung in der jeweiligen Sprache und einer praktischen Anwendung des Erlernten im Kontakt mit einem Simulationspatienten. Wir untersuchten, ob die Durchführung eines zeitnahen zweiten Simulationsszenarios den Lerneffekt verbessern kann.
Methoden: Den angebotenen Kurs (ab dem 3. Ausbildungsjahr) belegten insgesamt neun Studierende; vier für Französisch, drei für Spanisch und zwei für Englisch.
Kursablauf/Studiendesign:
- 1.
- Termin: Prä-Evaluation, Theorie, Übung in Kleingruppen mit jeweils einer Tutorin (Fachsprache, Dialoge)
- 2.
- Termin: Einzeltraining mit Simulationspatient: Anamnese, Körperliche Untersuchung. Videoaufzeichnung und Feedback mit Analyse direkt im Anschluss. Post-Evaluation 1.
- 3.
- Termin: gleicher Fall und Simulationspatient wie beim 2. Termin. Post-Evaluation 2.
Fragebogenbasierte Evaluation mit 6- und 10-Punkte Likert Skala: subjektive Einschätzung kommunikativer und praktischer Skills bei Anamnese und körperlicher Untersuchung, Fragen zum Feedback, allgemeine Kursbewertung.
Ergebnisse: Eine signifikante Zunahme zeigt sich bzgl. der Sicherheit im Umgang mit der Trainingssprache, sowohl bei Anamnese als auch bei körperlicher Untersuchung (Prä vs. Post 2). Im direkten Vergleich Post 1 zu Post 2 zeigt sich eine signifikante Verbesserung der subjektiven Sicherheit bei der körperlichen Untersuchung in der Trainingssprache und interessanterweise bzgl. der Sicherheit bei der Anwendung medizinischer Fachsprache auf Deutsch.
Die Selbsteinschätzung der Sicherheit im Anamnesegespräch in deutscher Sprache verbesserte sich nur leicht (Prä vs. Post2). Kaum verbessert hat sich die subjektive Einschätzung im Umgang mit Mimik und Gestik.
Die Einschätzung der Feedbackqualität (Tutor, SP, Video) unterscheidet sich statistisch nicht bei Post 1/ Post 2.
Die Kursbewertung lag mit durchschnittlich 1,13 im Schulnotensystem im sehr guten Bereich; besonders der praktische Nutzen und die Verbesserung der sprachlichen Skills wurden positiv bewertet. Die Studierenden äußerten, sich ein verstärktes Angebot zu wünschen; im freien Kommentar gab es außerdem Lob für die Simulationspatienten und Tutorinnen.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Evaluation bestätigt den Sinn und Nutzen des Kurses im Allgemeinen. Es zeigt sich zudem ein gesteigerter Lerneffekt aus der zeitnahen Wiederholung des Praxistrainings. Woraus dieser konkret resultiert, wird in weiteren Kursen genauer untersucht und unsere Forschungsfrage um diesen Punkt erweitert.