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Arbeitsplatzbasiertes Prüfen: Urteilskonkordanz zwischen moderner intraoraler CAD-CAM- und konventioneller adhoc-Bewertung in einem OSPE im Fach Zahnerhaltungskunde
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Veröffentlicht: | 31. August 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Eines der Hauptziele des ersten klinischen Kurses im Fach Zahnerhaltungskunde am Phantompatienten ist es, den Studierenden die für die Behandlung „realer“ Patienten im darauffolgenden Semester erforderliche psychomotorische Kompetenzen zu vermitteln.In diesem Zusammenhang müssen die Lernenden verschiedene Restaurationen (beispielsweise Füllungen) an ihren Phantompatienten anfertigen, die im Rahmen einer summativen OSPE-Prüfung am Ende des Semesters benotet werden. Die Endbewertung besteht aus mehreren Einzelnoten (z.B. aus Primärpräparation, Unterfüllung und Füllung), die zum Teil einmalig innerhalb weniger Minuten (adhoc) während der echten Prüfungszeit von drei Prüfern unabhängig voneinander vergeben werden. Für die Beurteilung der einzelnen Schritte werden Checklisten eingesetzt, deren Gebrauch in Train-the-Teacher-Veranstaltungen regelmäßig thematisiert wird. Am Ende der praktischen Prüfungszeit werden in einem Prüfer-Konsensusverfahren die finalen Noten festgelegt. Ein Teil der Einzelnoten (beispielsweise die Primärpräparation) kann im Falle einer Dissenssituation nur noch aus der Erinnerung der Prüfer realisiert werden, denn sie werden von den darauffolgenden Arbeitsschritten (beispielsweise von der auf die Primärpräparation folgenden Unterfüllung) im Prozess der Prüfung verdeckt. Eine Möglichkeit diese „verdeckten“ Schritte sichtbar zu machen wäre durch die Anwendung eines digitalen Scanverfahrens möglich, das standardmäßig in der Zahnmedizin eigesetzt wird.
Ziel der vorliegenden Studie war es festzustellen, inwieweit der Einsatz eines zusätzlichen digitalen CAD-CAM-Vermessungssytems CEREC (Studiengruppe) bei der Notenvergabe verlässliche Ergebnisse liefert.
Methoden: Zu diesem Zweck wurden bei 31 Studierenden im WS 2014 die adhoc-Benotungen (Kontrollgruppe) mit den CAD-CAM-Bewertungen verglichen.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass im Mittel 5,3-mal die gleiche, 13-mal eine bessere und 12,7-mal eine schlechtere Note im Vergleich zur Kontrollgruppe vergeben wurde. Von den Prüfern wurde vor allem die Tatsache, dass man die eingescannten Situationen mehrfach auch retrospektiv betrachten konnte, positiv evaluiert. Es war jedoch evident, dass die Bewertung der zweidimensionalen Darstellung der klinischen Situation auf dem Monitor geübt werden musste.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Bewertung mit dem CAD-CAM-Vermessungssystem eröffnet neue Möglichkeiten im Prüfungsszenario des Faches Zahnerhaltungskunde und sollte in zukünftigen Studien hinsichtlich des Nutzwertindex untersucht werden.