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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Objektive vs. subjektive Leistungsbewertungen in einem formativen OSCE vor dem ersten Patientenkontakt

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Andreas Fuchß - Universitätsklinikum Leipzig, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Leipzig, Deutschland
  • author Felix Krause - Universitätsklinikum Leipzig, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Leipzig, Deutschland
  • author Dirk Ziebolz - Universitätsklinikum Leipzig, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Leipzig, Deutschland
  • author Oliver Schierz - Universitätsklinikum Leipzig, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, Leipzig, Deutschland
  • author Rainer Haak - Universitätsklinikum Leipzig, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Leipzig, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP11-148

doi: 10.3205/15gma289, urn:nbn:de:0183-15gma2894

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Fuchß et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Der Start in den ersten klinischen Behandlungskurs ist bei vielen Zahnmedizinstudierenden im Vorfeld von Ängsten, Zweifeln und Unsicherheiten geprägt. Lassen sich theoretisches Wissen und die vorwiegend in der Simulation trainierten praktischen Fertigkeiten auf die Patientenbetreuung übertragen? Ziel dieser Untersuchung war es die Selbsteinschätzung der durch die Studierenden im Rahmen eines OSCE erbrachten Leistungen mit den durch die Stationsbetreuer objektivierten Leistungsbewertung zu vergleichen.

Methoden: Zu diesem Zweck führten wir vor Beginn des ersten klinischen Behandlungskurses einen formativen OSCE mit 48 Studierenden durch. Die Prüfziele der Stationen wurden mittels Blueprint identifiziert und anhand von Checklisten umgesetzt. Die Aufgaben der 9 Stationen umfassten sowohl diagnostische Maßnahmen, praktisches Anwendungswissen als auch praktische Fertigkeiten. Nach Ablauf der Bearbeitungszeit erfolgte eine subjektive Bewertung durch den Studierenden und danach anhand der Checklisten die Bewertung durch die Stationsbetreuer mittels eines Ampelsystems (grün=2; gelb: 1; rot: 0). Im Nachgang wurden die Bewertungen verglichen und entsprechend der Differenz in die Kategorien „unterschätzt“ [UN] „korrekt eingeschätzt“ [KO] und „überschätzt“ [ÜB] gebildet.

Ergebnisse: In der Summe der Einzelbewertungen aller Stationen unterschätzen die Teilnehmer in 16% der Fälle ihre erbrachten Leistungen. In 57% der Fälle werden die Leistungen korrekt eingeschätzt und in 27% der Fälle überschätzt. Die Spannweite der unterschätzten Leistungen lag bei den einzelnen Stationen zwischen 0 und 38%, bei den korrekt geschätzten Leistungen zwischen 40 und 69% und bei den überschätzten Leistungen zwischen 10 und 33%. An acht von neun Stationen wurden die Leistungen häufiger über- als unterschätzt.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Auswertung zeigt, dass die Selbsteinschätzung nicht immer gelingt und es teilweise doch deutliche Abweichungen zwischen der objektiven und der subjektiven Leistungseinschätzung gab. Dabei neigen die Studierenden insgesamt häufiger zu einer Überschätzung als zur Unterschätzung ihrer Leistungen. Zur Vermeidung von Problemen bei der anschließend beginnenden Patientenbetreuung ist es daher wichtig, durch gezieltes Feedback die aufgefallenen Defizite zu identifizieren und diese in nachfolgenden Lehrveranstaltungen nochmals aufzugreifen. So sollte im Rahmen der weiteren Ausbildung auch die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung, die eine wichtige Voraussetzung zur selbständigen Tätigkeit als zukünftiger Zahnarzt nach der Approbation ist, verbessert werden.