gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Entwicklung eines Einsteiger- und Aufbau-Workshops für Dozierende kommunikativer Kompetenzen in der Medizin

Meeting Abstract

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP7-112

doi: 10.3205/15gma285, urn:nbn:de:0183-15gma2855

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Mutschler et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen. Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden. Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Seit der Änderung der Approbationsordnung für Ärzte im Mai 2012 ist die ärztliche Gesprächsführung Gegenstand der Lehre und Prüfung im Medizinstudium. Entsprechend sind die medizinischen Fakultäten dazu angehalten, kommunikative Lernziele und Kompetenzen in ihre Ausbildungscurricula zu integrieren. Parallel muss jedoch auch gewährleistet sein, dass die Dozierenden für die Lehre kommunikativer Kompetenzen qualifiziert werden. Hierbei werden vor allem auch Qualifizierungsprogramme für Einsteiger mit wenig Vorerfahrung benötigt, um die breite Basis in der Lehre kommunikativer Kompetenzen zu schulen.

Methoden: Im Rahmen eines Projekts zur Entwicklung eines „nationalen longitudinalen Mustercurriculums Kommunikation in der Medizin“ wurden im Dezember 2014 Konzepte für einen Einsteiger- und Aufbau-Workshop für Dozierende kommunikativer Kompetenzen in der Medizin entwickelt. Der Einsteiger-Workshop sollte dabei für die Zielgruppe der Ärzte konzipiert werden, die wenig oder keine Vorerfahrung in der Lehre kommunikativer Kompetenzen aufweisen. Der Aufbau-Workshop sollte dann entsprechend an die Einsteiger-Version anschließen, um die Qualifikation zu vertiefen. Die an der Erarbeitung beteiligten Personen waren 25 Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen (z.B. Ärzte, Psychologen, Gesundheits- und Pflegewissenschaftler), Fachrichtungen (z.B. Onkologie, Psychosomatik, Innere Medizin, Chirurgie) und Hierarchiestufen. Zunächst wurden entsprechende Vorschläge in Kleingruppenarbeit entwickelt, die anschließend im Plenum diskutiert und konsentiert wurden.

Ergebnisse: Für beide Workshop-Konzepte wurde ein verpflichtender Charakter und jeweils ein Umfang von 16 Unterrichtseinheiten (UE) beschlossen. Für die ersten 8 UE des Einsteiger-Workshops einigten sich die Anwesenden auf die Themen „theoretische Grundlagen der Kommunikation“, „Gesprächsstrukturierung“, „Beziehungsaufbau, Emotion und Empathie“ sowie „Feedback“. Im Anschluss daran wird eine Hospitation (4 UE) mit begleitender Reflexion (4 UE) empfohlen, in der die Erfahrungen aus der Hospitation aufgearbeitet werden sollen. Im Aufbau-Workshop mit ebenfalls 16 UE sollen die thematischen Schwerpunkte (je 4 UE) auf „Überbringen schlechter Nachrichten“, „Fehlerkommunikation“, „Interprofessionalität“ und „sensible Themen“ (unterschiedlich je nach Fachgebiet) gelegt werden.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die beiden erarbeiteten Konzepte für einen Einsteiger- und Aufbau-Workshop für Dozierende kommunikativer Kompetenzen können als konsentierter Musterrahmen dienen, deren Curricula dann konkret und flexibel (z.B. je nach Fachrichtung) ausgearbeitet werden können. Aspekte, die hierbei in Zukunft verstärkt angegangen werden sollten, betreffen vor allem die Zertifizierung solcher Programme und Anrechenbarkeiten mit den vorgesehenen Weiterbildungsmaßnahmen zur Förderung kommunikativer Kompetenzen im Rahmen der geplanten Novellierung der Musterweiterbildungsordnung für Ärztinnen und Ärzte.