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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

EXAME – Examensanalyse Medizin Essen

Meeting Abstract

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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP2-037

doi: 10.3205/15gma276, urn:nbn:de:0183-15gma2769

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Falke et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Lehrende stehen bei der Gestaltung ihrer Lehrveranstaltungen vor einer Herausforderung, da präzise Zielvorgaben für die Inhalte des schriftlichen Teils des M2-Examens fehlen. Der Gegenstandskatalog (GK) zeigt eine allgemeine Auflistung prüfungsrelevanter Themen. Die aktuell genutzten Lernzielkataloge thematisieren zusätzlich praktische Fertigkeiten. Die Besonderheiten von Multiple Choice-Prüfungen werden dabei nicht berücksichtigt, obwohl diese noch immer die häufigste Prüfungsform im Medizinstudium darstellen.

Das Projekt Examensanalyse Medizin Essen (EXAME) unterstützt Lehrende des klinischen Studienabschnittes in dieser Problematik. Sie führt Informationen aus allen M2-Examina seit Herbst 2006 zusammen. Berücksichtigt werden die Fragenart und -häufigkeit von Krankheitsbildern, die Fragenanzahl von Fächern bzw. Themengebieten und die Performanz der fakultätseigenen Examenskandidaten im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. So können Studierende während des Studiums besser auf den schriftlichen Teil des M2-Examens vorbereitet werden.

Methoden: EXAME verbindet eine inhaltlich aufbereitete Analyse aller Examensfragen seit Herbst 2006 mit der Itemanalyse des IMPP. Die Examensfragen werden zu sog. Kernaussagen zusammengefasst. Der der Lehrende erhält so die relevanten Schlagwörter und Prüfungsfragen zu einem Krankheitsbild.

Die Examensfragen werden einem bzw. mehreren Fächern sowie Themengebieten zugeordnet, so dass eine Kategorisierung stattfindet. Der Fächerkanon entspricht § 27 ÄAppO. Weitere inhaltliche Untergliederungen sind angelehnt an GK-orientierter Literatur wie dem Exaplan (Elsevier).

Aus der Itemanalyse des IMPP wird der Schwierigkeitsgrad mit den Examensfragen verknüpft. Der Schwierigkeitsgrad gibt dem Lehrenden Auskunft über die Performanz der eigenen Examenskandidaten im Vergleich zum Bundesdurchschnitt.

Ergebnisse: Für Lehrende bietet die Examensanalyse Antworten auf folgende Fragen:

1.
Gibt es eine inhaltliche Akzentuierung von Krankheitsbildern des GKs durch eine hohe Fragenhäufigkeit des IMPP?
2.
Wie ist die Performanz der fakultätseigenen Examenskandidaten im Gesamtexamen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt?
3.
Wie war die Performanz der fakultätseigenen Examenskandidaten in meinem Fach im Vergleich zum Bundesdurchschnitt?
4.
Wie viele Fragen werden zu meinem Fachgebiet pro Examen gestellt?

Aufgrund der bisher erstellten EXAME IMPP-Analysen wurden bereits Lehrveranstaltungsreihen (u. a. Kardiologie, Allgemeinmedizin, Orthopädie, Allgemeinchirurgie, Schmerzmedizin) umgestellt und inhaltlich optimiert.

Diskussion/Schlussfolgerung: EXAME ist für die Medizinische Fakultät Duisburg-Essen ein erfolgreiches Konzept, das Lehrveranstaltungen um examensrelevante Themen ergänzt.

Aufgrund der vielfältigen Fragestellungen wird die Analyse derzeit ausgebaut und in eine neue Datenbankstruktur überführt. So kann ein Zugriff auf individuelle Anfragen über eine Webschnittstelle gewährleistet werden.

Anhand dieser Grundlage wird darüber hinaus die Möglichkeit geschaffen, weitergehende didaktische Konzepte zu etablieren. Dabei werden u. a. Methoden wie TED-Befragung innerhalb der Vorlesungen und Inverted Classrooms erprobt.