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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Einführung in die Medizinische Biometrie anhand der NANA-Studie: interaktive Durchführung einer klinischen Studie

Meeting Abstract

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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP2-036

doi: 10.3205/15gma275, urn:nbn:de:0183-15gma2759

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Mayer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Das Fach Medizinische Biometrie ist in das Studium der Humanmedizin (Querschnittsfach Q1) verankert, um den Studierenden die Grundlagen der statistischen Planung, Durchführung, Auswertung und Interpretation klinischer Studien zu vermitteln. Diese Kenntnisse sind von großer Relevanz für die Teamarbeit im Bereich der klinischen Forschung zur eigenständigen Bewertung von Forschungserkenntnissen und deren inhaltlicher Bedeutung für den medizinischen Alltag. Zum Beispiel sollte ein Verständnis für das Lesen wissenschaftlich-medizinischer Artikel im Sinne einer Evidence Based Medicine vorhanden sein. Trotz dieser notwendigen Anforderungen könnte es um die Akzeptanz des Faches unter den Studierenden besser bestellt sein. Häufig genannter Grund für die verbesserungswürdige Beliebtheit des Faches ist eine fehlende Praxisnähe.

Methoden: Im Rahmen dieses Beitrags möchten wir die von uns konzipierte NANA-Beispielstudie vorstellen, die als aktivierende und motivierende Lehrmethode in Vorlesungen und Seminaren zur Medizinischen Biometrie integriert werden kann. Es werden unter aktiver Beteiligung der Probanden die wesentlichen Aspekte einer klinischen Studie demonstriert und erklärt. Ziel der Studie ist es herauszufinden, ob sich Teilnehmer, die eher zu Süßigkeiten tendieren („NAschkatzen“), im Vergleich zu Teilnehmern, die eher zu Knabbereien tendieren („NAgetiere“), hinsichtlich ihres Körpermasseindex (BMI) unterscheiden. Die Studie umfasst im Wesentlichen eine Befragung der Teilnehmer inklusive Messung der für die Berechnung des BMI notwendigen Merkmale Körpergröße und -gewicht, sowie eine Datenein- und ausgabe über entsprechend konzipierte Programme.

Ergebnisse: Eine Integration der Beispielstudie in eine Vorlesung wird einen erhöhten Aufwand für die Datenerfassung und –eingabe bedeuten. Um den zeitlichen Rahmen akzeptabel zu halten, müssen mehrere Messstationen und Laptops zur Dateneingabe bereitgestellt werden, was zu einer größeren Anzahl an unterstützenden Mitarbeitern oder Hilfskräften führen würde. Insgesamt denken wir, dass die notwendigen Änderungen einer bestehenden Vorlesung bzw. eines Seminars akzeptabel sind, welche im Falle einer Integration der NANA-Studie in den regulären Studentenunterricht durchgeführt werden müssten, verglichen mit dem damit verbundenen Zugewinn an Motivation und Praxisnähe. Eventuelle Änderungen des bestehenden Konzeptes hinsichtlich der Größe des Studienkollektivs, der Programmstruktur und der Darstellung der Ergebnisse, sowie den damit verbundenen Kosten (z.B. erhöhte Ausgaben für Knabbereien und Süßigkeiten) müssen in Abhängigkeit der jeweiligen Situation diskutiert werden.

Diskussion/Schlussfolgerung: Grundsätzlich kann die Integration der NANA-Studie in Vorlesungen oder Seminare zur Medizinischen Biometrie positiv dazu beitragen, dass die Hemmschwelle gegenüber dem Fach herabgesetzt und im Rahmen einer lockeren Lehr-Lern-Atmosphäre ein Grundverständnis zur Bedeutung und den Konzepten statistischer Auswertungen in der Medizin vermittelt wird [1].


Literatur

1.
Mayer B, Danner B. Von Naschkatzen und Nagetieren - eine interaktive Einführung in die Medizinische Biometrie mit der NANA-Studie. In: Rauch G, Muche R, Vontheim R (Hrsg). Zeig mir Biostatistik. Berlin: Springer; 2014. S. 3-14