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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Semesterbegleitende Prüfungen in einem Statistiksoftwarekurs im Medizinstudium: Umsetzung mit einem (halb)automatischen Prüfungstool

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Rainer Muche - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm, Deutschland
  • author Beate Einsiedler - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm, Deutschland
  • author Marianne Meule - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm, Deutschland
  • author Benjamin Mayer - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP12-164

doi: 10.3205/15gma265, urn:nbn:de:0183-15gma2652

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Muche et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: In fast allen Studiengängen mit methodischen Statistik-Anteilen (z.B. Q1 im Humanmedizinstudium) sind Statistiksoftwarekurse meist als Pflichtkurse integriert, die die Methodenfächer unterstützen und die Studierenden in die Lage versetzen sollen, eigene Auswertungen vorzunehmen. Die Nachhaltigkeit einer didaktisch gut aufbereiteten Lehreinheit ist jedoch nicht gegeben, wenn sie ohne Konsequenzen bleibt. Ein wichtiger Faktor für Nachhaltigkeit im Studium ist es, dass die erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten auch abgeprüft werden. Es liegt daher nahe, den Inhalt des Kurses auch anhand von Aufgaben, die mit der Statistiksoftware zu lösen sind, abzuprüfen. Eine Rechner-gestützte Lehre mit anschließender Prüfung im Papierformat – im Zweifel auch noch mit MC-Aufgaben – erscheint nicht adäquat.

Methoden: Im Humanmedizinstudium an der Universität Ulm wird im Rahmen des Pflichtfaches Q1 ein Statistiksoftwarekurs (SPSS) alternativ zum üblichen Seminar angeboten. Der Kurs wird semesterbegleitend an sechs Terminen anhand von Kurztests abgeprüft. Diese Prüfungsform hat sich bewährt, da so u.a. eine kontinuierliche Mitarbeit der Studierenden über die angebotenen Termine erreicht wird. Die Umsetzung dieser Vorgehensweise birgt allerdings einige Probleme: Unter anderem muss das Zeitproblem in der Übung gelöst sowie die Prüfungssituation formal eingehalten werden. Außerdem ergibt sich ein Mehraufwand für die Korrektur, da jeder Studierende einen individuellen Datensatz bei der Prüfung bekommt und so keine Standardisierung der Korrektur möglich ist.

Um diesen Problemen zu begegnen, haben wir in dem Prüfungstool folgende Punkte umgesetzt:

  • Durch Zufallsziehung wird für jeden Studierenden ein eigener Datensatz mit Nebenbedingungen bzgl. der Auswertbarkeit erzeugt,
  • ein Eingabemodul für die Lösungen der Studierenden wird bereitgestellt,
  • ein Programm für die Berechnung der Musterlösung für jeden Studierenden und den Vergleich mit den Einträgen des Studierenden wurde konzipiert und umgesetzt,
  • zusätzliche manuelle Punktevergabe für Grafiken und Klartexte wird ermöglicht.

Diskussion/Schlussfolgerung: Das vorgesehene System ist mit Unterstützung des Studiendekanats Medizin der Universität Ulm mit der Statistiksoftware SAS sowie MS-Excel und MS-Access realisiert worden und ist in mehreren Jahrgängen erfolgreich eingesetzt worden [1].


Literatur

1.
Muche R, Einsiedler B, Meule M, Mayer B. Prüfungsmöglichkeit in einem Statistiksoftware-Kurs. In: Rauch G, Muche R, Vontheim R (Hrsg). Zeig mir Biostatistik. Berlin: Springer Verlag; 2014. S. 101-113