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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Tabletbasierte Prüfungen in der Medizin: Erfahrungen und Ausblick

Meeting Abstract

  • corresponding author Jörn Heid - Universitätsklinikum Heidelberg, Umbrella Consortium for Assessment Networks, Heidelberg, Deutschland
  • corresponding author presenting/speaker Marcus Lindner - Universitätsklinikum Heidelberg, Umbrella Consortium for Assessment Networks, Heidelberg, Deutschland
  • author Konstantin Brass - Universitätsklinikum Heidelberg, Umbrella Consortium for Assessment Networks, Heidelberg, Deutschland
  • author Harald Affeldt - Universitätsklinikum Heidelberg, Umbrella Consortium for Assessment Networks, Heidelberg, Deutschland
  • author Andreas Möltner - Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • author Jana Jünger - Universitätsklinikum Heidelberg, Umbrella Consortium for Assessment Networks, Heidelberg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP12-162

doi: 10.3205/15gma263, urn:nbn:de:0183-15gma2634

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Heid et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Um den Aufwand bei der Durchführung und Auswertung von Prüfungen zu senken, werden an den Fakultäten zunehmend E-Klausuren eingesetzt. Dies ermöglicht im Vergleich zur papierbasierten Variante den Einsatz von Multimedia sowie fallbasiertes Prüfen mithilfe von abhängigen Fragetypen wie Key Feature.

Der Einsatz von Desktop-Computern in entsprechenden Computerpools gestaltet sich aufgrund von Raumknappheit und dem verbundenen technischen und organisatorischen Aufwand oft als schwierig und kostenintensiv.

Mündliche bzw. praktische Prüfungen wie beispielsweise OSCEs werden bisher kaum durch den Computereinsatz unterstützt, da die Verwendung von Tastaturen und großen Bildschirmen die schnelle und einfache Dokumentation der studentischen Leistung behindert.

Methoden: Als Alternative bieten sich Tablets an, da die Bauweise die Geräte portabel und damit raumunabhängig macht. Das Fehlen sichtfeldverdeckender Bildschirme sowie mechanischer Bauteile ermöglicht den Einsatz auch bei mündlichen und praktischen Prüfungen.

Allerdings sind bei der Verwendung von Tablets besondere Anforderungen zu beachten. Da Tablets keinen LAN-Anschluss besitzen, ist ein WLAN-Betrieb zwingend nötig. Im Sinne der Ortsunabhängigkeit und Ausfallsicherheit darf das System dennoch nicht auf ein stabiles WLAN angewiesen sein. Die Lagerung, Wartung und Transport der Tablets stellt die Fakultäten vor neue Herausforderungen, ferner muss die Justiziabilität auch bei tabletbasierten Prüfungen gewahrt bleiben.

Das Umbrella Consortium for Assessment Networks, in dem 60 Partner weltweit zusammen arbeiten, beschäftigt sich intensiv mit der Entwicklung ausfallsicherer und justiziabler Prüfungen auf Tablets. In Kooperation mit den Partnern wurden Apps zur Durchführung und Unterstützung von schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungen entwickelt.

Ergebnisse: Seit 2013 wird tOSCE innerhalb von OSCEs für das Bewerten praktischer Fähigkeiten von Studenten in mehr als 100 Prüfungen an 15 Institutionen erfolgreich eingesetzt. In Kooperation mit den Nutzern konnte die App erweitert werden, um die Anforderungen verschiedener Partner zu erfüllen.

tEXAM als App für schriftliche Prüfungen wurde Ende 2014 fertiggestellt und wird derzeit in Mainz in Klausuren mit bis zu 200 Teilnehmern getestet.

Seit Anfang 2015 wird der tOSCE-Presenter für die ferngesteuerte Medienpräsentation bei OSCEs verwendet.

Eine App für die Zeitüberwachung während eines OSCEs und eine App für die Bewertung von mündlichen Prüfungen befinden sich gerade in Entwicklung.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Verwendung von Tablets für schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen bietet viele Vorteile durch die große Mobilität und die geringe Beeinträchtigung der Prüfungen im Vergleich zu anderen Computervarianten. Außerdem können Tablets durch geringe Anschaffungskosten und einem reduzierten Personalaufwand die Kosten erheblich senken.

Die jahrelange Verwendung verschiedener computerbasierter Systeme im Prüfungsverbund half bei der Optimierung der Software auch für eine große Anzahl von Geräten [1], [2].


Literatur

1.
Page G, Bordage G, Allen T. Developing key-feature problems and examinations to assess clinical decision-making skills. Acad Med. 1995;70(3):194-201. DOI: 10.1097/00001888-199503000-00009 Externer Link
2.
Harden RM, Stevenson M, Downie WW, Wilson GM. Assessment of clinical competence using objective structured examination. BMJ. 1975;1:447 DOI: 10.1136/bmj.1.5955.447 Externer Link