gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Langzeiteffekt zweier unterschiedlicher POL-Dozierendenschulungskonzepte

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Konstanze Vogt - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Berlin, Deutschland
  • author Jörg Pelz - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Berlin, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP8-127

doi: 10.3205/15gma250, urn:nbn:de:0183-15gma2503

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Vogt et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen. Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden. Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: An der Berliner Charité mussten für den Modellstudiengang Medizin in kurzer Zeit viele POL- Dozierende ausgebildet werden. Während das POL Tutor Training (PTT) 2012 einen lerntheoretisch- pädagogischen Schwerpunkt hatte, wurde 2013 umgestellt auf einen praxisorientiert-interaktiven Schwerpunkt. Dazu zählten Reduktion des Frontalunterrichts, Intensivierung der Trainingseinheiten sowie Fachbezug der Übungs-POL-Fälle. Bei der Evaluation direkt nach dem PTT wurde das neue PTT-Konzept signifikant besser bewertet als das alte [1]. Ein Jahr später wurden die PTT-Teilnehmer von 2012 (Kohorte 1) und 2013 (Kohorte 2) erneut befragt, wie sie das PTT nach ihren ersten POL-Unterrichtserfahrungen im Nachhinein eingeschätzten.

Methoden: Die Teilnehmer des PTT in den Jahren 2012 und 2013, die noch in der Charité tätig sind, wurden im November 2014 angeschrieben und zu ihrem Eindruck vom PTT und von POL mittels Likert-Skala befragt. Die Fragebögen wurden getrennt nach dem PTT- Konzept 2012 und 2013 ausgewertet; zusätzlich wurde die inzwischen erworbene POL- Erfahrung der Teilnehmer erfasst.

Ergebnisse: Von 329 angeschriebenen Teilnehmern antworteten 149 (47,3%), 59 aus der Kohorte 2012 und 90 aus 2013. Der überwiegende Teil waren klinisch tätige Ärzte, die direkt nach dem PTT für POL eingeteilt worden waren und im Durchschnitt bereits 3,3 POL- Gruppen unterrichtet hatten.

Das praxisorientierte PTT-Konzept von 2013 (Kohorte 2) schnitt signifikant besser ab in Didaktik, Diskussion praktischer Probleme, Interaktivität und Vorbereitung auf den POL- Unterricht. Den POL- Unterricht und den Umgang mit den Studierenden bewerteten beide Kohorten gleich, wobei die Zufriedenheit mit dem Unterrichtsformat stieg, je mehr POL- Gruppen die Dozierenden unterrichtet hatten.

Diskussion/Schlussfolgerung: Nach den ersten Unterrichtserfahrungen mit POL betrachten die Dozierenden ihr absolviertes POL Tutor Training (PTT) kritischer als direkt nach dem PTT. Die individuelle POL- Erfahrung der Dozierenden steigt erwartungsgemäß mit der Zahl unterrichteter POL- Gruppen. Im Kohortenvergleich konnte das praxisorientiert-interaktive PTT- Konzept die Dozierenden deutlich besser auf das neue Lehrformat vorbereiten. Daher erscheint es sinnvoll, diese Dozierendenschulung beizubehalten. Theoretische Hintergründe sind für POL auch wichtig, aber praktische Fragen und der Umgang mit schwierigen Situationen stimmen die Dozierenden fundierter auf den ersten eigenen POL- Unterricht ein. Anmerkungen zur pädagogischen Basis sollten in „Auffrisch“- oder „Vertiefungs“-Schulungen vermittelt werden, die von den Teilnehmern beider Kohorten vorgeschlagen wurden.


Literatur

1.
Vogt K, Pelz J. Evaluation of an Interdisciplinary PBL Training Concept Poster auf der AMEE. Mailand: AMEE; 2014.