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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Akzeptanz von Medizindidaktischem Coaching von Kinderorthopäden im Rahmen des Kompaktkurses Kinderorthopädie 2011 in Münster – eine prospektive Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Ruth Thiemann - WWU Münster, Münster, Deutschland
  • Thomas Geldmacher - WWU Münster, Münster, Deutschland
  • Robert Rödl - UKM Münster, Münster, Deutschland
  • Georg Gosheger - UKM Münster, Münster, Deutschland
  • author Helmut Ahrens - WWU Münster, IfAS, Münster, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP8-124

doi: 10.3205/15gma247, urn:nbn:de:0183-15gma2472

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Thiemann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Ärztemangel, hohe Arbeitsbelastung und finanzieller Druck auf die Krankenhäuser führen zu einer Verlagerung der vorgeschriebenen, zeitaufwendigen Weiterbildung in die Freizeit. Zeitgleich steigen die Anforderungen an junge und angehende Mediziner durch zunehmende Ansprüche der Patienten, strengeres Fehlermanagement und Kontrollmechanismen.

Nur die wenigsten Ärzte sind für die herausfordernde Tätigkeit der Aus- und Weiterbildung medizindidaktisch geschult. Diese Qualifizierung erfolgt in Deutschland ausschließlich freiwillig, meist sogar nur autodidaktisch. Zertifizierte Fortbildungen der Ärztekammern legen keine didaktische Mindestqualifikation der Vortragenden fest.

Wir gehen davon aus, dass ein medizindidaktisches Coaching der renommierten Dozenten aus dem Bereich der Kinderorthopädie während der Anwesenheit auf einem Kongress „en passant“ durch einen geschulten Kollegen eine höhere Akzeptanz erfährt als Mehrtageskurse bzw. möchten präsentieren, wie das durchgeführte Coaching im Rahmen des Kompaktkurses Kinderorthopädie evaluiert wird.

Methoden: Währen des Kompaktkurses wurde die Kommunikationskompetenz der Dozenten anhand von standardisierten Beobachtungsbögen auf Grundlage eines workplace based assesment (Mini-CEX) analysiert. Noch während des Kongresses wurde den Dozenten ein kurzes persönliches Feedback durch einen medizindidaktisch geschulten Orthopäden angeboten. Dies erfolgte in einem direkten Gespräch mit Unterstützung der zuvor aufgenommenen Videos der Vorträge. Das Feedback wurde mittels einer SWOT-Analyse und nach dem Pareto-Prinzip gegeben, um mit möglichst geringem Aufwand vorhanden Stärken zu fördern und Schwächen zu beseitigen.

Jedem Referenten wurde außerdem eine DVD zu seinem Vortrag zugesandt mit o.g. Feedbackbogen, dem Video, einer kommentierten Fassung des Vortrages mit Feedback und einem Tutorialvideo zur Optimierung der eigenen PowerPoint-Präsentation.

Die Akzeptanz des Feedbacks wurde durch einen selbstentwickelten Fragebogen ermittelt.

Ergebnisse: Bei dieser hochselektierten Klientel erhielten wir eine Rücklaufquote von ca. 30%. Anhand der erhobenen Daten können wir nachweisen, dass die Dozenten weder zeitlich noch emotional zu sehr unter Druck standen, um Feedback entgegen zu nehmen. Insgesamt wünschen sich die meisten der Befragten ein Feedback „on the job“ und sind nicht bereit, Kurse zur Optimierung ihrer didaktischen Fähigkeiten zu belegen. Auch ein medizindidaktisch geschulter Kollege aus dem gleichen Fachbereich scheint eine hohe Akzeptanz zu erfahren. Die Coaching-DVD scheint nur für vereinzelte Dozenten einen weiteren Nutzen zu haben.

Diskussion/Schlussfolgerung: Insgesamt scheint die von uns angewandte Art des Coachings eine gute Möglichkeit zu sein, auf Dauer die didaktische Kompetenz der fachlich hoch spezialisierten Experten und damit die Weiterbildung der jungen Assistenzärzte zu verbessern.

Nachfolgende Untersuchungen müssen die Effektivität desselben bestätigen.