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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Die Situation internationaler Medizinstudierender zu Beginn ihres Studiums sowie im Praktischen Jahr

Meeting Abstract

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP13-169

doi: 10.3205/15gma226, urn:nbn:de:0183-15gma2261

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Huhn et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Internationale Medizinstudierende sind im Rahmen ihres Studiums mit zahlreichen spezifischen Problemen konfrontiert. So berichten sie im Verlauf ihres Studiums häufiger von persönlichem Stress und weisen eine reduzierte gesundheitsbezogene Lebensqualität auf. In Prüfungen zeigen internationale Studierende zudem schlechtere Ergebnisse als ihre deutschen Kommilitonen bei gleichzeitig höherer Studienabbruchrate.

Ziel der vorliegenden Studie war es, in Erfahrung zu bringen, wie internationale Medizinstudierende ihre persönliche Situation einerseits unmittelbar zu Beginn des Studiums, andererseits einige Jahre später im Rahmen des Praktischen Jahres einschätzen.

Methoden: Zu Beginn des Wintersemesters 2013/2014 wurden 16 internationale Medizinstudierende im ersten Semester in insgesamt vier Fokusgruppen zu Erwartungen und Befürchtungen die kommende Zeit des Studiums betreffend interviewt. Im gleichen Zeitraum wurden neun internationale Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ) in halbstandardisierten Einzelinterviews zu im Studium erlebten Hürden und Belastungen interviewt.

Ergebnisse: Die größten Befürchtungen der Studierenden im ersten Semester betrafen sprachliche und kulturelle Aspekte. So bestand die Angst, aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse schlechtere Ergebnisse in Prüfungen zu erzielen und im Patientenkontakt weniger professionell aufzutreten. Die Einzelinterviews mit den Studierenden im PJ ergaben, dass diese die ersten beiden Semester des Studiums als eine sehr schwierige und anstrengende Zeit erlebt hatten, dass danach die Dinge jedoch immer besser gelaufen seien. Zu Beginn hätten Einsamkeit, sprachliche Schwierigkeiten und kulturelle Differenzen das Leben schwer gemacht.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass insbesondere die ersten Wochen und Monate im Studium der internationalen Studierenden sehr entscheidend für den weiteren Verlauf sind. Gelingt es, diese schwierige Phase durchzustehen, steht einem erfolgreichen Verlauf des Studiums nur wenig entgegen. Dies spricht dafür, internationale Studierende so früh wie möglich aufzufangen und ihnen entsprechende Unterstützungsangebote zukommen zu lassen.