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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Interaktive Vermittlung von biostatistischen Grundlagen im Kurs der kieferorthopädischen Diagnostik – ein Mehrwert?

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Kadidja Neumann - Universitätsmedizin Greifswald, Poliklinik für Kieferorthopädie, Greifswald, Deutschland
  • author Martin Müller - Universitätsmedizin Greifswald, Poliklinik für Kieferorthopädie, Greifswald, Deutschland
  • corresponding author Karl-Friedrich Krey - Universitätsmedizin Greifswald, Poliklinik für Kieferorthopädie, Greifswald, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP14-181

doi: 10.3205/15gma220, urn:nbn:de:0183-15gma2209

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Neumann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Integration von biostatistischen Inhalten in den Kurs der kieferorthopädischen Behandlung I (9. Semester) durch praktische Übungen durch die Studierenden.

Methoden: Zum Inhalt des Kurses gehört die Vermessung und Auswertung der eigenen Gebissmodelle durch die Studierenden. Die Modelle wurden dreidimensional (ZirkonZahn AR600) gescannt und die Kursteilnehmer hatten die Möglichkeit unter Anleitung eines Tutors die virtuellen Modelle am Computer zu vermessen (Onyx Ceph® 3, ImageInstruments GmbH, Chemnitz). Folgend wurden in einer Vorlesung (60 min) ausgewählte Grundlagen der Statistik vermittelt. Im Anschluss wurde interaktiv mit den Kursteilnehmern eine Auswertung der von Ihnen selbst gewonnen Daten (R Project for Statistical Computing 3.1.0) in Bezugnahme auf die Inhalte der Vorlesung durchgeführt. Von den 37 Teilnehmern wurde ein Fragebogen mit 10 Fragen bezüglich der Vorkenntnisse, persönlichen Einstellung und Wichtigkeit von Kenntnissen in der Biostatistik für eine Promotion und für die spätere klinische Tätigkeit vor und nach der Veranstaltung ausgefüllt (5 Punkte Skala, „stimme nicht zu“ bis „stimme voll zu“). Insgesamt konnten 68 Fragebögen ausgewertet werden. Der Vergleich vor/nach der Veranstaltung erfolgte mit einem Kruskal-Wallis-Rangsummentest.

Ergebnisse: Die Vorkenntnisse werden von den Studierenden sehr heterogen eingeschätzt, einige geben ausreichende Grundkenntnisse (61%) an, 25% hingegen geben an keinerlei Kenntnisse von Statistik zu haben. Demgegenüber sind 91% der Studierenden überzeugt, dass für eine Promotion Statistik sehr wichtig sei. Eine stärkere Einbindung der Statistik in das Zahnmedizinstudium wurde eher ablehnend beurteilt, die Zustimmung erhöhte sich aber nach der Veranstaltung. Im Vergleich Vorher/Nachher zeigten sich bis auf eine Frage keine signifikanten Unterschiede: eine Vertiefung der statistischen Kenntnisse wurde nach dem Kurs von signifikant (p=0,04) weniger (!) Studierenden gewünscht als vorher.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Vorkenntnisse der Studierenden sind sehr uneinheitlich. Ein ein-Tages-Kurs zur Medizinischen Statistik kann nur fragmentarisch Wissen vermitteln, aber die Bedeutung für die spätere zahnärztliche Tätigkeit verdeutlichen. Der Wunsch nach Vertiefung der Inhalte besteht allerdings kaum und konnte auch durch das Seminar nicht gesteigert werden.