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Einführung einer automatisierten Mehrkanal-Videoaufzeichnung an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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Veröffentlicht: | 31. August 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Im Studium der Veterinärmedizin an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) sollen zukünftig Vorlesungen aufgezeichnet werden. Mit der Aufzeichnung von Vorlesungen und anderen studienrelevanten Vorträgen oder Veranstaltungen wird angestrebt, die Flexibilität der Studierenden zu erhöhen sowie den Einsatz innovativer Lerntechnologien zu erweitern. In einer Zeit, in der nahezu 100% der Studierenden [1] über ein Smartphone, Tablet oder PC verfügen und digitales Lernen immer selbstverständlicher wird, bietet es sich an, Vorlesungen multimedial aufzubereiten. Dadurch erhalten die Studierenden die Möglichkeit der Nachbereitung oder sie können die Vorlesungsaufzeichnung zur Prüfungsvorbereitung heranziehen. Ein Mehrwert besteht auch für Studierende, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Die Aufzeichnungen bieten die Möglichkeit z.B. nicht verstandene Wörter in Ruhe nachzuschlagen.
Welche Anforderungen müssen erfüllt werden, um an der TiHo automatisierte Vorlesungsaufzeichnungen zu etablieren?
Methoden: Für die Umsetzung sind komplexe Vorbereitung und Erprobung der Aufzeichnung notwendig, da die vorhandenen Technologien bisher noch nicht im tiermedizinischen Bereich mit seinen speziellen Anforderungen (Einbindung lebender Tiere in den klinischen Unterricht) eingesetzt wurden. Zunächst wurde die vorhandene Hörsaalinfrastruktur erfasst und es wurden die Anforderungen an die technische Infrastruktur (hinsichtlich Server und Storagekapazität sowie hinsichtlich der Bereitstellung der benötigten Bandbreite im Netzwerk) erhoben. Damit können notwendige Modifikationen der vorhandenen Technologie vorgenommen werden, mit dem Ziel Aufzeichnungsverfahren regelbetriebsfähig zu machen. Um dieses Vorhaben leisten zu können wird das, von der Universität Osnabrück mitentwickelte Lehrveranstaltungsaufzeichnungssystem Opencast Matterhorn installiert. Ein didaktischer Leitfaden wird für die Dozierenden erstellt, der zunächst in der Erprobungsphase geprüft werden soll.
Ergebnisse: Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Erfassung der Hörsaalinfrastruktur und IT-Struktur abgeschlossen. Es wurde ein Hörsaal für die Vorlesungsaufzeichnungen ausgewählt, in dem die vorhandene Technik angepasst und erweitert wird. Vorgespräche mit an Vorlesungsaufzeichnung interessierten Dozierenden wurden durchgeführt. Erste Vorlesungsaufzeichnungen werden zum Ende des Sommersemesters 2015 angestrebt, so dass zur Tagung erste Ergebnisse hinsichtlich der Anforderungen zu erwarten sind.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Erfahrungen anderer Hochschulen haben gezeigt, dass Vorlesungsaufzeichnungen sowohl von Studierenden als auch von Dozierenden begrüßt und gewünscht werden, da sie gerade auf Seiten der Studierenden die Flexibilität erhöhen [1]. In der Regel führen Vorlesungsaufzeichnungen nicht dazu, dass Vorlesungen weniger besucht werden. In verschiedenen Evaluationen gaben Studierende verschiedener Fachrichtungen [2] an, die Aufzeichnungen zusätzlich zur Präsenzveranstaltung zu verwenden.
Literatur
- 1.
- Sötje L. Lehren und Lernen in der veterinärmedizinischen Ausbildung Teaching and Learning in Veterinary Education. Dissertation. Berlin: Freie Universität Berlin; 2011.
- 2.
- Hamborg KC, Ollermann F, Meyknecht G, Meier Da Fonseca V, Rolf R. Akzeptanz von Lehrveranstaltungsaufzeichnungen - Befunde aus zwei empirischen Studien. In: Desel J, Hake JM, Spannagel C (Hrsg). Lecture Notes in Informatics, Band 207. Bonn: Gesellschaft für Informatik; 2012.