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Veränderung in Wahrnehmung und Akzeptanz von Peer-Feedback – Wege in Richtung Feedbackkultur
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Veröffentlicht: | 31. August 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Das Peer-Feedback (P-FB) soll bei Studierenden der Humanmedizin der HHUD ein Abgleich der Selbsteinschätzung (SE) zu Fragen der persönlichen und beruflichen Entwicklung mit den Einschätzungen der KommilitonInnen ermöglichen, was zur Reflexion anregen soll. Die Durchführung von P-FB wurde von den Studierenden zunächst mit Skepsis und Zurückhaltung aufgenommen. Es stellt sich die Frage, wie sich die Wahrnehmung und Akzeptanz des P-FB im Verlauf der Implementierungsphase seit 2008 veränderte und welche Interventionen Einfluss auf Qualität und Teilnahmefrequenz hatten.
Methoden: Den Studierenden des 1., 3. und 4. Studienjahres (SJ) wird mit Hilfe eines Peer-Assessment-Tools die Möglichkeit geboten in Kleingruppen an einem freiwilligen Online-P-FB teilzunehmen. Dargestellt wird ein Verlauf vom WiSe12/13 bis WiSe14/15, hierbei studierten die Studierenden des 1. Studienjahres im Modell-, alle anderen im Regelstudiengang. Im P-FB erfolgt eine Selbsteinschätzung (SE) sowie eine Fremdeinschätzung (FE) für jedes Gruppenmitglied anhand einer 5fach-Likertskala. Freitextkommentare (FT-K) sind möglich. Jede/r Studierende erhält die Ergebnisse aus SE und gemittelter FE sowie die FT-K. Für die Analyse wurden Teilnehmerzahlen, Qualität und Quantität von SE, FE, FT-K, Evaluationsergebnisse und Kontakte mit der Projektleitung von zwei unabhängigen Ratern beurteilt. Es wurden Verhältnisgrößen, Zusammenhangsmaße und t-Tests verwendet.
Ergebnisse: Nach Erstellung einer Projekthomepage mit Video und einer persönlichen Projektvorstellung, zeigte sich, dass die Anzahl der SE und FT-K sowie die Qualität der FT-K vor und nach der Intervention in allen Vergleichskohorten ähnlich blieb, die Anzahl der abgegebenen FE im 4. SJ des Regelstudienganges von WiSe 12/13 zu WiSe 13/14 um 43,52%, die Anzahl der Evaluationsteilnehmer um 55,73% stieg. Die Möglichkeit, zusätzlich zu den oben beschriebenen Interventionen, durch die Teilnahme am P-FB Punkte für einen fakultätsinternen Leistungsnachweis zu erhalten und die Einführung eines Feedbackunterrichtes im 1. Fachsemester führte im WiSe 14/15 im 1. SJ. zu einer Steigerung der Anzahl der SE um 44,8%, der FE um 13% und der FT-K um 14,7% im Vergleich zur Kohorte im WiSe 13/14 vor der Intervention. Die Qualität der FT-K stieg bei der beschriebenen Kohorte des 1. SJ signifikant um 11% auf 99,4% konstruktive FT-K im Vergleich zum Vorjahr (t(3)=-3,79, p=0,04). Ähnliche Ergebnisse zeigten sich bei Qualität der Evaluationsergebnisse und Kontakten mit der Projektleitung.
Diskussion/Schlussfolgerung: Es zeigte sich, dass die Interventionen Einfluss auf Teilnehmerzahlen sowie Qualität und Quantität von Rückmeldungen hatten. Durch die Aktivität der Projektleitung stieg die Teilnahmefrequenz. Es deutet sich an, dass sich eine Kultur für P-FB langsam entwickelt. Belohnungssysteme und Feedbacktraining können die Qualität und Teilnahmefrequenz von P-FB fördern.