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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Reden können wir alle! Können wir alle miteinander reden?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Markus Dürsch - Universität Regensburg, Fakultät für Medizin, StATUR, Regensburg, Deutschland
  • Stephanie Keil - Universität Regensburg, Fakultät für Medizin, Zentrum für Lehre, Regensburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP7-104

doi: 10.3205/15gma190, urn:nbn:de:0183-15gma1900

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Dürsch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Ziel des Projektes war die Einbindung von simulierten Patientengesprächen in das Blockpraktikum Innere Medizin 1 des UKR mit den Inhalten „Arzt-Patienten-Kommunikation mit dem Schwerpunkt auf allgemein verständliche Vermittlung von medizinischen Inhalten“.

Methoden: Das Praktikum wird in 6er Gruppen abgehalten, der Simulationspatiententag stellt den Abschluss der Praktikumswochen dar, jeder Studierende führt eines der u.g. Gespräche. Jede Gruppe bearbeitet zwei internistische Krankheitsbilder. Mit jedem Simulationspatienten werden drei Gespräche durchgeführt: Anamnesegespräch, Gespräch zur Vermittlung der Verdachtsdiagnose mit notwendiger Aufklärung in die erforderliche Diagnostik, Erläuterung der Befunde und Therapieempfehlung.

Neben der impliziten Überprüfung des klinischen Wissens der Studierenden und ihrem klinischen Denken liegt der besondere Fokus des Kurses auf der allgemein verständlichen Kommunikation mit den Patienten. Die Schwierigkeit liegt hierbei besonders beim zweiten und dritten Gespräch, bei dem die Studierenden dem Niveau und Wissensstand der Simulationspatienten angepasst die jeweiligen Informationen vermitteln müssen. Als Hilfsmittel stehen den Studierenden hierbei die bekannten standardisierten Aufklärungsbögen zur Verfügung, beim Gespräch zur Erläuterung der Befunde eine komplett ausgefüllte Krankenakte mit allen fachspezifischen und in Fachsprache verfassten Dokumenten wie ein Endoskopieprotokoll, bildgebende Diagnostik, Histologie, etc.

Die Gesprächszeit ist auf 10 Minuten limitiert. Nach jedem Gespräch erhält der Studierende ein Feedback durch den Simulationspatienten. Als Vorbereitung auf die Gespräche zwei und drei halten die Studierenden ein 5minütiges Konsil ab in dem sie die Unterlagen sichten und das weitere Vorgehen miteinander Besprechen. Zum Abschluss des Kurses gibt der Dozierende ein allgemeines Feedback und klärt offene Fragen.

Ergebnisse: Die Rückmeldungen der Studierenden sind sehr positiv. Viele räumen nach den Gesprächen ein, dass sie sich ein beispielsweise ein Aufklärungsgespräch viel leichter vorgestellt haben. Dadurch würde die Motivation, sich mit diesem vermeintlich „trockenen“ Thema zu beschäftigen, erheblich gesteigert. Auch die Übersetzung der medizinischen Fachbegriffe und Fachsprache bereitet den Studierenden teilweise erhebliche Schwierigkeiten, da den Studierenden die deutschen Begriffe mitunter nicht geläufig sind bzw. sie Fachbegriffe nicht als solche erkennen.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Integration von simulierten Patientengesprächen in die curriculare Lehre klinischer Fächer stellt eine wichtige Bereicherung dar. Hierbei sind die Studierenden gezwungen, das Gelernte praktisch anzuwenden, um anschließend ein Feedback zu bekommen. Festzuhalten ist, dass in Zukunft neben der Vermittlung von notwendigem Faktenwissen auch die Arzt-Patienten-Kommunikation verstärkt unterrichtet werden sollte, wodurch sich zum Einen die Patientenzufriedenheit verbessern lässt und nicht zuletzt eine Erhöhung der Patientencompliance ermöglicht wird [1], [2].


Literatur

1.
Loh A, Simon D, Kriston L, Härter M. Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen. Dtsch Ärztebl. 2007;104(21):A-1483/B-1314/C-1254.
2.
Demmel HJ, Hoefert HW. Kommunikation als Erfolgsfaktor im Krankenhaus. Heidelberg: economica-Verlag; 2008.