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Bedarf kommunikativer Lehrinhalte in der Zahnmedizin „ Ergebnisse einer Umfrage unter Studierenden
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Veröffentlicht: | 31. August 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Das Studium der Zahnmedizin zeichnet sich durch einen hohen Praktikumsanteil aus, so dass im klinischen Studienabschnitt bereits viele Kontakte mit Patienten stattfinden. Während in der Humanmedizin der Gegenstandskatalog Kommunikationsthemen beinhaltet, sieht die derzeitig gültige Approbationsordnung für Zahnmediziner [http://www.gesetze-im-internet.de/z_pro/BJNR000370955.html] diese Inhalte nicht vor. Dabei gewinnt die Ausbildung kommunikativer Kompetenzen auch im Zahnmedizinstudium an Bedeutung [1]. Zudem wird dieser Themenkomplex im gegenwärtig in Bearbeitung befindlichen nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalog Zahnmedizin (NKLZ) berücksichtigt [http://www.mft-online.de/files/nklm_nklz_information_20130419_kurz.pdf]. Vor diesem Hintergrund werden an der Universität Leipzig zum Sommersemester 2015 insgesamt fünf Lehrveranstaltungen zum Thema Zahnarzt-Patienten-Kommunikation implementiert. In einer Umfrage sollte zur inhaltlichen Ausrichtung zusätzlich der Bedarf der Studierenden erfasst werden.
Methoden: Der Fragebogen umfasst 15 Fragen, wobei die erste offen nach einer kommunikativen Herausforderung im Behandlungskurs fragt. Im Weiteren sollten die Studierenden aus zehn vorgegebenen Themen die für Sie am relevantesten Inhalte nach ihrer Wichtigkeit (1.-5.) priorisieren. Zudem sollten sie auf einer Skala von eins (sehr hoch) bis zehn (sehr gering) einordnen, welchen Stellenwert die Thematik „Kommunikation in der Zahnmedizin“ in Ihrer Ausbildung zum derzeitigen Stand hat bzw. zukünftig einnehmen sollte und darüber hinaus ihre eigenen kommunikativen Fähigkeiten im Bereich Zahnmedizin einordnen. Der Fragebogen wurde an alle 116 Studierende des 4. und 5. Studienjahres ausgeteilt/versendet.
Ergebnisse: Insgesamt beteiligten sich 68 Studierende an der Umfrage (Rücklauf: 58,6%). Die von den Studierenden als relevant erachteten Themen waren
- 1.
- Aufbau einer vertrauensvollen Arzt-Patienten-Beziehung durch Gesprächsführung,
- 2.
- (Patienten)verständliche Vermittlung zahn-medizinischer Sachverhalte,
- 3.
- Motivierende Gesprächsführung,
- 4.
- Zahnärztliche Gesprächsführung (im Anamnesegespräch),
- 5.
- Partizipative Entscheidungsfindung.
Das Thema „Kommunikation in der Zahnmedizin“ nimmt für die Studierenden derzeit einen mittleren Stellenwert in der Ausbildung ein (MW=5,1), sollte ihrer Meinung nach jedoch zukünftig einen höheren Stellenwert einnehmen (MW=2,8). Ihre eigenen kommunikativen Fähigkeiten bewerteten sie als mittel bis hoch (MW=3,5).
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen, dass auch von den Studierenden die Vermittlung kommunikativer Lehrinhalte bereits in ihrer Ausbildung als wichtig erachtet wird. Die von den befragten Studierenden als am relevantesten benannten Themen werden in den Lehrveranstaltungen zur Zahnarzt-Patienten-Kommunikation für das kommende 3. Studienjahr Berücksichtigung finden und die als herausfordernd empfundenen Zahnarzt-Patienten-Gespräche als Fallbeispiele dienen.
Literatur
- 1.
- Rüttermann S, Sobota A, Hahn P, Kiessling C, Görlitz A. Lehren und Prüfen kommunikativer Kompetenzen im Zahnmedizinstudium - Ergebnisse einer Umfrage im deutschsprachigen Raum. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP437. DOI: 10.3205/14gma165