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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Aufbau berufsbegleitender Weiterbildung an (tier-)medizinischen Universitäten – Erfahrungen im BEST-VET-Projekt

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Christian Gruber - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • author Beate Pöttmann - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • author Nadine Sudhaus - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • author Gerhard Greif - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP2-019

doi: 10.3205/15gma160, urn:nbn:de:0183-15gma1604

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Gruber et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Demographische und strukturelle Veränderungen (Stichwort: Frauenanteil und Landpraxen) führen dazu, dass in der Tiermedizin wie auch in der Medizin ein immer größerer Anteil der AbsolventInnen nicht mehr in den klinischen Kerngebieten arbeitet. Gleichzeitig ist die Ausbildung im Studium hoch spezialisiert und auf die klinische Tätigkeit fokussiert. Dieser Umstand führt dazu, dass sich (Tier-) MedizinerInnen – wollen sie ihren erlernten Beruf außerhalb der Klinik qualifiziert ausüben – neu orientieren und weiter qualifizieren müssen.

Die am Markt angebotenen Weiterbildungsangebote stammen häufig von Anbietern aus dem nicht-universitären Bereich und beinhalten selten wissenschaftsgeleitete Programme. Hier sind die Universitäten als (tier-)medizinische akademischen Ausbildungsstätten gefordert.

Am Beispiel des neu errichteten und vom Bundesministerium mit 800.000.- Euro geförderten BEST-VET Programms soll gezeigt und diskutiert werden, wie die an den Universitäten vorhandene Expertise genutzt werden kann, um bedarfsorientierte Studiengänge im medizinischen Bereich zu entwickeln, und welche Parameter für diese Entwicklung von Bedeutung sind.

Methoden: Das Projekt BEST-VET (berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge in der Veterinärmedizin) dient der Errichtung von bedarfsorientierten Zertifikats- und Masterstudiengängen in den Bereichen „Lebensmittelqualität und -sicherheit sowie Verbraucherschutz“, „Veterinary Public Health (VPH)“, „Tierschutz und die Entwicklung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“, sowie „Versuchstierkunde“.

Anhand von vier Parametern soll der Aufbau eines Weiterbildungsangebotes systematisch beleuchten werden:

  • Inhalt
  • Didaktik
  • Organisation
  • Kostenkalkulation

Ergebnisse:

  • inhaltliche Herausforderungen: die an den Universitäten vorhandene Expertise ist oftmals unter gewissen Umständen durch den „Zukauf“ externer Fachleute zu ergänzen
  • didaktische Herausforderungen: Der Einsatz neu entwickelter Formen des Blended-Learning sind berufsbegleitend und in Hinblick auf kompetenzorientierte Weiterbildung zentral
  • organisatorische Herausforderungen: die neuen Weiterbildungsangebote benötigen zumeist neues Personal und neue Strukturen, die auf verschiedene Arten in die Universität eingebunden sein können. Diese Formen beinhalten Vor- und Nachteile, die beschrieben werden.
  • Kostenkalkulation: verschiedene Budgeposten, die bei der kostendeckenden Kalkulation zum Tragen kommen, werden vorgestellt.

Diskussion/Schlussfolgerung: Damit die Universitäten Ihre AbsolventInnen auch postgradual wettbewerbsfähig halten können, ist zunehmend der Eintritt in einen Markt gefordert, der immer mehr von privaten Anbietern und „paramedizinischen“ Organisationen besetzt wird. An den Universitäten vorhandene Expertise muss dabei den Regeln des Marktes entsprechend bedarfsorientiert eingesetzt und ergänzt werden. Die Universitäten haben gute Ressourcen und Voraussetzungen diese Aufgabe zu meistern und sich für die Zukunft ihre Stellung in der tertiären Aus- und Weiterbildung zu sichern [1], [2], [3].


Literatur

1.
Pöttmann B, Sudhaus N. BEST-VET: Aufbau einer Koordinationsstelle für berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge in der Veterinärmedizin. In: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg). Auftakt zur 2. Wettbewerbsrunde des Bund-Länder-Wettbewerbs Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen. Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung; 2014. S. 71 http://www.bmbf.de/pub/Aufstieg_durch_Bildung_Tagungsdokumentation_2014.pdf Externer Link
2.
Minks K, Netz N, Völk D. Berufsbegleitende und duale Studiengänge in Deutschland: Status quo und Perspektiven. Hannover: HIS Forum Hochschule; 2011.
3.
Cendon E. Auf Identitätssuche - Lebenslanges Lernen und Hochschulen. In: Schröttner B, Hofer C (Hrsg). Education - Identity - Globalization. Bildung - Identität - Globalisierung. Graz: Grazer Universitätsverlag; 2009.