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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Omentum – ein verteiltes System als interaktive Lernplattform zur fachübergreifenden Ausbildung in der Medizin

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Andreas Barbian - Universität Düsseldorf, Institut für Anatomie I, Düsseldorf, Deutschland
  • Birte Barbian - Universität Düsseldorf, Institut für Anatomie I, Düsseldorf, Deutschland
  • Dennis Malenica - Universität Düsseldorf, Institut für Anatomie I, Düsseldorf, Deutschland
  • Patrick Brzoska - Universität Düsseldorf, Institut für Anatomie I, Düsseldorf, Deutschland
  • Timm Filler - Universität Düsseldorf, Institut für Anatomie I, Düsseldorf, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP1-009

doi: 10.3205/15gma159, urn:nbn:de:0183-15gma1593

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Barbian et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Virtuelle Mikroskopie ist an vielen medizinischen Fakultäten für die Ausbildung von Studierenden im curricularen Einsatz oder zumindest zum ergänzenden Selbststudium verfügbar. Aufgrund fehlender oder unzureichender Softwarelösungen können verschiedene Fachdisziplinen wie Anatomie, Pathologie, Radiologie, Dermatologie und Gynäkologie vielerorts nicht in adäquatem Maß integriert werden. Die daraus resultierende heterogene Anwendungslandschaft führt zu einem kumuliert hohen Betreuungsaufwand. Weiterhin steigen die Anforderungen an die universitäre Infrastruktur mit zunehmender Zahl der simultanen Nutzer und des verfügbaren Bildmaterials. Gleichzeitig ist die Pflege eines großen Datenbestandes, der sich vor allem für das Selbststudium durch eine gute Beschriftung (Annotation) auszeichnet, nicht zu unterschätzen.

Omentum ist unsere Lösung für die skizzierten Herausforderungen. Es wurde als plattformunabhängiges, verteiltes System entwickelt um den infrastrukturellen Aufwand zu reduzieren und die Integration unterschiedlicher Disziplinen zu vereinfachen. Durch die Überführung von Rohdaten aus etwa 100 verschiedenen, meist proprietären Formaten verfügbar Slide-Scanner in ein standardisiertes Format ist die Unabhängigkeit und Vielfalt des Bildmaterials gewährleistet. Dessen verteilte Speicherung erhöht einerseits die Stabilität des Systems sowie die Verfügbarkeit der Daten während andererseits die Belastung der universitären IT-Infrastruktur gesenkt wird. Besonderes Augenmerk wurde auf die Integrität der Daten gelegt, um gezielte oder versehentliche Manipulationen des Bildmaterials oder veröffentlichter Annotationen zu detektieren und deren Verteilung zu verhindern.

Zur Integration heterogenen Bildmaterials wurde Omentum vom virtuellen Mikroskop zur interaktiven Lern- und Lehrplattform erweitert. Ziel war es eine kooperative Lernumgebung zu entwickeln, die den fachlichen Austausch und die interdisziplinäre Kompetenzbildung bei gleichzeitiger Generierung praktischer Erfahrung fördert. Neben histologischen Präparaten stehen elektronenmikroskopische Aufnahmen, die komplette Bandbreite radiologischen Bildmaterials sowie makroskopische Aufnahmen zum Lernen zur Verfügung. Individuell angefertigte Annotationen, die kooperativ redigiert werden, lassen sich miteinander verknüpfen und bieten auf diese Weise eine direkte und interdisziplinäre Verbindung zwischen Makroskopie und Mikroskopie. Sofern das Bildmaterial entsprechendes Potential beinhaltet, sind weiterhin interaktive 3D-Rekonstruktionen zum besseren Verständnis räumlicher Verhältnisse möglich.

Eine durchgeführte Analyse aufgezeichneter Interaktionen von 417 Studierenden mit unterschiedlichen Präparaten lässt sowohl differenzierbare Anwenderklassen, als auch Arbeitsunterschiede in den einzelnen Präparaten erkennen. Dies ermöglicht eine qualitative Anpassung der Wissensvermittlung und gibt gleichzeitig den Studierenden eine aussagekräftige Rückmeldung zur eigenen Arbeitsweise.