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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Das Projekt INTERTUT – interprofessionelles Peer-Teaching. Gemeinsame Tutorien für Auszubildende und Studierende der Medizin, Ergotherapie, Pflege und Physiotherapie

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Johannes Abert - Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • author presenting/speaker Louise Putze - Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • author presenting/speaker Sarah Oswald - Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP6-075

doi: 10.3205/15gma144, urn:nbn:de:0183-15gma1446

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Abert et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: In der Versorgungspraxis im Gesundheitswesen zeigen sich Missstände, die durch mangelnde Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsberufe entstehen. Es besteht Handlungsbedarf, um die interprofessionelle Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zu verbessern. Internationale Erfahrungen zeigen, dass interprofessionelles Lernen bereits in der Ausbildung eine positive Haltung zu interprofessioneller Zusammenarbeit fördert und das Rollenverständnis und Wissen über die Professionsgrenzen hinaus verbessern kann.

Methoden: INTERTUT steht für „INTERprofessionelle TUTorien“ von Lernenden für Lernende. In diesem Projekt entwickeln Lernende interprofessionelle Workshops, in denen Studierende und Auszubildende unterschiedlicher Gesundheitsprofessionen einander und ihre beruflichen Perspektiven besser kennenlernen. Dadurch sollen sie besser auf ein interprofessionelles Arbeitsumfeld vorbereitet werden.

Im Peer-Tutoring und im Peer-Assisted-Learning werden den Teilnehmern ihre persönlichen Ressourcen sowie ihre Defizite in der Arbeit im interdisziplinären Team aufgezeigt. Es findet ein Austausch zwischen den Berufsgruppen statt. Auf Basis der Peer-mediierten Instruktion werden in dem Zeitraum von 2013 bis 2015 vier Workshops entwickelt, welche die interprofessionelle Zusammenarbeit von Auszubildenden und Studierenden der Ergo-/ Physiotherapie, der Medizin und der Pflege stärken sollen.

Das Poster gibt einen kurzen Einblick zu diesem Hintergrund und stellt das interprofessionelle Basistutorium 1 mit seinen bisherigen Ergebnissen vor. „Was machst du an meinem Patienten? - Voneinander übereinander lernen“. Rollen und Verantwortungsbereiche von Medizin, Pflege und Therapie.

Inhalte des Tutoriums sind:

  • Kennenlernen der verschiedenen Gesundheitsberufe mit ihren Rollen und Verantwortungsbereichen (Medizin, Pflege, Ergo- und Physiotherapie)
  • Überprüfen von beruflichem Selbst- und Fremdbild
  • Erkennen von Gemeinsamkeiten und charakteristischen Besonderheiten der Berufsbilder
  • Interprofessioneller Austausch über Vorurteile, Tätigkeitsfelder, Schnittstellen und berufliche Zusammenarbeit

Ergebnisse: Die bisher in unserem Projekt identifizierten Themen stimmen mit aktuellen internationalen Rahmenempfehlungen für interprofessionelles Lernen überein und stoßen bei den Teilnehmern/-innen auf regen Diskussionsbedarf. Neben dem Zugewinn an Kompetenzen der aktuell beteiligten Lernenden werden als Ergebnis des Projektes INTERTUT begleitend Arbeitsmaterialien entwickelt, die einrichtungsunabhängig für die Bearbeitung des Themas genutzt werden können.

Das Projekt wird bis September 2015 von der Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Programms „Operation Team“ gefördert.

Diskussion/Schlussfolgerung: Das Projekt bietet die Möglichkeit, bereits vor dem ersten Aufeinandertreffen in der Berufspraxis Teamarbeit auf Augenhöhe anzubahnen, für Schnittstellen im Berufsalltag zu sensibilisieren und eine gemeinsame Basis für hochwertige Versorgung zu schaffen. Der Posterbeitrag soll zur Reflexion interprofessioneller Teamarbeit, auch aus eigener Praxiserfahrung der Teilnehmer/Innen, anregen und den Austausch zu Idee, Methode, Erfahrungen und Inhalten unterstützen.