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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Systematische Integration von Diversity-Inhalten und -Perspektiven in die Wissenschaftsmodule des Modellstudiengangs Medizin der Charité

Meeting Abstract

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV554

doi: 10.3205/15gma133, urn:nbn:de:0183-15gma1336

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Ludwig et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Mit der Einführung des Modellstudiengangs Medizin an der Charité - Universitätsmedizin Berlin wurden Diversity-Inhalte und -Perspektiven, insbesondere geschlechterspezifische Aspekte, systematisch in das gesamte Curriculum integriert. Hier soll über die Strategie und das Ergebnis der Integration von Diversity-Inhalten und -Perspektiven in die drei Wissenschaftsmodule des Modellstudiengangs Medizin berichtet werden. Diese haben das Ziel, den Studierenden grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens, der Evidenzbasierten Medizin und der Translation von medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen in die klinische Praxis zu vermitteln.

Methoden: Es wurde eine systematische, der allgemeinen Modulplanung folgende, Strategie angewandt. Vor der Modulplanung des jeweiligen Wissenschaftsmoduls wurden die zu integrierenden Diversity-Aspekte identifiziert und Lernziele mit integrierten Diversity-Aspekten vorbereitet. Durch die regelmäßige Teilnahme an den Modulplanungssitzungen und den Modulreview-Sitzungen des Studienausschusses Modellstudiengang Medizin sowie durch enge Kooperation und Beratung der involvierten Fakultätsmitglieder konnten die zuvor identifizierten Diversity- Perspektiven und -Inhalte integriert werden.

Ergebnisse: Diversity-Aspekte wurden in alle drei Wissenschaftsmodule als Lernziele in die Lehrveranstaltungen mit aufgenommen. Sie sind zudem Bestandteil der Bewertungskriterien der Präsentation der wissenschaftlichen Ergebnisse und der Hausarbeit (Wissenschaftsmodul II), die die Studierenden für ihr wissenschaftliches Projekt erstellen müssen. Auf diese Weise lernen die Studierenden, Diversity-Aspekte in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit konkret in Betracht zu ziehen, wie die Einbeziehung beider Geschlechter in die Studienkohorte sowie die Berücksichtigung von Geschlecht, Alter und ethnischen Differenzen bei der Interpretation, Diskussion und Kommunikation der wissenschaftlichen Ergebnisse. Darüber hinaus werden sie für die Anwendung von geschlechtergerechter Sprache sensibilisiert.

Diskussion/Schlussfolgerung: Durch eine systematische auf den Modulplanungsprozess abgestimmte Strategie, wie der Identifikation der zu integrierenden Inhalte vor den Modulplanungen, die regelmäßige und aktive Teilnahme an den in die Curriculumsplanung- und entwicklung involvierten Gremien sowie die enge Kooperation mit Fakultätsmitgliedern können Diversity-Perspektiven erfolgreich in ein medizinisches Curriculum integriert werden [1], [2], [3].


Literatur

1.
McGregor AJ, Templeton K, Kleinman MR, Jenkins MR. Advancing sex and gender competency in medicine: sex & gender women's health collaborative. Biol Sex Differ. 2013;4(1):11. DOI: 10.1186/2042-6410-4-11 Externer Link
2.
Seeleman C, Suurmond J, Stronks K. Cultural competence: a conceptual framework for teaching and learning. Med Educ. 2009;43(3):229-237. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2008.03269.x Externer Link
3.
Verdonk P, Mans LJ, Lagro-Janssen TL. Integrating Gender into a Basic Medical Curriculum. Med Educ. 2005;39(11):1118-1125. DOI: 10.1111/j.1365-2929.2005.02318.x Externer Link