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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Im Zirkeltraining zur klinischen Ausbildung in der Zahnmedizin

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Alexander Rahman - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Hannover, Deutschland
  • author Anne-Katrin Lührs - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Hannover, Deutschland
  • author Martina deZwaan - Medizinische Hochschule Hannover,Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Hannover, Deutschland
  • author Stefanie Jasper - Medizinische Hochschule Hannover,Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Hannover, Deutschland
  • author Werner Geurtsen - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Hannover, Deutschland
  • author presenting/speaker Reinhard Schilke - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Hannover, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV544

doi: 10.3205/15gma127, urn:nbn:de:0183-15gma1278

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Rahman et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Zur klinischen Kompetenz zählt die Erlangung von Wissen und manuellen Fertigkeiten, aber auch die Befähigung zur Interaktion mit Patienten [1]. Diese Interaktion ist geprägt von Einfühlungsvermögen und Empathie und ermöglicht unter anderem die zielgerichtete Kommunikation, die adäquate Erhebung der Anamnese und der klinischen Untersuchung [2]. Ein weiterer Aspekt der klinischen Kompetenz ist die Planung und Interpretation der Diagnostik, gefolgt von der Planung einer Therapie [3]. Ebenso müssen die Grundkenntnisse über Medizinprodukte (MPG) und der MPBetreibV in die zahnmedizinische Lehre mit integriert werden [Medizinproduktegesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 7. August 2002], [4]. Im Sommersemester 2014 wurde im Phantomkurs der Zahnerhaltung ein Pilot-OSCE (objective structured clinical examination) eingeführt, um die klinische Kompetenz der Zahnmedizinstudierenden zu fördern.

Methoden: Die Studierenden des 6. Semesters (n=70) wurden auf vier Gruppen (A, B, C, D) verteilt. Der Phantomkurs der Zahnerhaltung ist nach einem „Vier Modul-System“ (Füllungstherapie, Endodontie, Einlagefüllungen, Prophylaxe) aufgebaut. Die Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie vermittelte in einem Seminar im Prophylaxe-Modul Grundlagen von kommunikativen Fähigkeiten. Am Ende des Prophylaxe-Moduls wurde jeweils der OSCE durchgeführt. Es wurden vier Stationen

1.
Hygiene am Arbeitsplatz,
2.
Medizinprodukt (Behandlungseinheit).
3.
Mundhygieneinstruktion (Kommunikation mit Patienten),
4.
Befunderstellung am Patienten

von jeweils acht Minuten Dauer entwickelt. Punkte-Checklisten dienten zur Bewertung der Stationen. Die Bestehensgrenze lag bei 60% für die einzelnen Stationen. Am Ende wurde eine Evaluation mit 13 Items anhand einer 5-Punkte-Likert-Skala erhoben. Die statistische Analyse der Evaluation erfolgte mittels T-Test bei unabhängigen Stichproben (p<0,05) unter Verwendung des Statistikprogramms SPSS 22.0.

Ergebnisse: Die Berechnung der Gesamtmittelwerte und Standardabweichung in der Bewertung der einzelnen Stationen ergaben: Hygiene 2,86±0,62, Behandlungsstuhl 2,86±0,69, Kommunikation 3,30±0,75, Befunderstellung beim Patienten 3,50±0,56. Im Gruppenvergleich zeigten sich jedoch signifikante Unterschiede (p<0,05) in der Bewertung der Stationen Kommunikation und Befunderstellung beim Patienten.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Evaluation und die Beobachtungen der Prüfer zeigten übereinstimmend, dass die Stationen mit Patientenkontakt für die Studierenden anspruchsvolle Situationen darstellten. Der OSCE ist daher eine sinnvolle Prüfungsmethode, die Studierenden am Ende ihrer präklinischen Ausbildung auf die klinische Tätigkeit vorzubereiten. Die Evaluation zeigte eine hohe Akzeptanz für diese Prüfungsform. Es muss jedoch beachtet werden, dass ein sehr zeitintensiver Aufwand und ein hoher Personalbedarf diese Prüfungsform begrenzt.


Literatur

1.
Lai NM, Sivalingam N, Ramesh JC. Medical students in their final six months of training: progress in self-perceived clinical competence, and relationship between experience and confidence in practical skills. Singapore Med. 2007;48(11):1018-1028.
2.
Newble DI. Assessing clinical competence at the undergraduate level. Med Educ. 1992;26(6):504-511. DOI: 10.1111/j.1365-2923.1992.tb00213.x Externer Link
3.
Harden RM, Gleeson FA. Assessment of clinical competence using an objective structured clinical examination (OSCE). Med Educ.1979;13(1):41-54. DOI: 10.1111/j.1365-2923.1979.tb00918.x Externer Link
4.
Bundesministerium für Gesundheit. Medizinprodukte-Betreiberverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. August 2002 (BGBl. I S. 3396), die zuletzt durch Artikel 4 des Gesetzes vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2326) geändert worden ist. Bundesgesetzbl. 2009;1(48). Zugänglich unter/available from: http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?start=%2F%2F*[%40attr_id%3D%27bgbl109s2326.pdf%27]#__bgbl__%2F%2F*[%40attr_id%3D%27bgbl109s2326.pdf%27]__1433243123650 Externer Link