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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Fördern strukturierte Fallbesprechungen und Visitensimulationen die interprofessionelle Kommunikation von MedizinstudentInnen und Pflegeauszubildenden?

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Birgit Wershofen - Klinikum der Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • author Nicole Heitzmann - Klinikum der Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • corresponding author Martin R. Fischer - Klinikum der Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV452

doi: 10.3205/15gma101, urn:nbn:de:0183-15gma1017

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Wershofen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: In der Praxis zeigen sich nach wie vor kommunikative Defizite in der Zusammenarbeit von ÄrztInnen und Pflegenden [1], [2], was sich negativ auf die Patientenversorgung auswirken kann [3]. Um eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung anbieten zu können, wird empfohlen, Lernende in den Gesundheitsberufen bereits in der Ausbildung auf ihre Zusammenarbeit vorzubereiten [4], [5], [6]. Eine geeignete Methode zur Vorbereitung stellt das Lernen in interprofessionellen Lehrveranstaltungen dar [http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/3818-14.pdf zitiert am 19.03.2015]. In dieser Studie wird untersucht, inwieweit sich die interprofessionelle Kommunikation sowie die Haltung zu berufsübergreifendem Lernen von PJ-MedizinstudentInnen (PJler) und Gesundheits- und KrankenpflegeschülerInnen (GuKs) durch strukturierte, gemeinsame Fallbesprechungen und Visitensimulationstraining verbessert.

Methoden: Um eine Veränderung in der Haltung zu berufsübergreifendem Lernen und interprofessionellen Kommunikation zu erfassen, wurde eine Evaluationsstudie durchgeführt. In einem Vor- und Nachtest wurde zu Beginn und zum Abschluss des Seminars die Haltung zu berufsübergreifendem Lernen und die interprofessionellen Kommunikation erfasst.

Nach dem Vortest lernten PJler und GuKs in vier aufeinander aufbauenden Lerneinheiten interprofessionelle Fallbesprechungen durchzuführen und zu leiten. Durch den strukturierten Austausch in den Fallbesprechungen wurden die Problemlagen der Patienten aus unterschiedlichen beruflichen Blickwinkeln betrachtet und Lösungsideen diskutiert, um bestmögliche patientenorientierte diagnostische und therapeutische Konzepte zu entwickeln. Das Ergebnis der Fallbesprechung war ein interprofessionell abgestimmtes weiteres Vorgehen, das einem Simulationspatienten im Rahmen einer simulierten Visitensituation vorgeschlagen wurde. Der gesamte Prozess wurde mittels Videoaufnahmen festgehalten.

Ergebnisse: Die Datenerhebung erfolgt von Januar 2014 bis Mai 2015 und umfasst 30 GuKs und 20 PJler. Bis August 2015 soll die Analyse der Daten abgeschlossen sein, so dass die Ergebnisse im September 2015 präsentiert werden können.

Diskussion/Schlussfolgerung: Ein innovativer Ansatz zur interprofessionellen Ausbildung von Studierenden der Medizin und Auszubildenden der Pflege wird vorgestellt. Die vorliegende Evaluationsstudie soll darüber Aufschluss geben, inwiefern strukturierte Fallbesprechungen tatsächlich eine geeignete Methode darstellen, um die interprofessionelle Kommunikation sowie die Haltung zu berufsübergreifendem Lernen von beider Professionen zu fördern.


Literatur

1.
Robert Bosch Stiftung. Memorandum, Kooperation der Gesundheitsberufe Qualität und Sicherstellung der zukünftigen Gesundheitsversorgung. Stuttgart: Robert Bosch Stiftung GmbH; 2011.
2.
Sieger M, Ertl-Schmuck R, Bögemann-Großheim E. Interprofessionelles Lernen als Voraussetzung für interprofessionelles Handeln - am Beispiel eines interprofessionell angelegten Bildungs- und Entwicklungsprojektes für Gesundheitsberufe. Pflege Gesellschaft. 2010;15(3):197-216.Sieger M, Ertl-Schmuck R, Bögemann-Großheim E. Interprofessionelles Lernen als Voraussetzung für interprofessionelles Handeln - am Beispiel eines interprofessionell angelegten Bildungs- und Entwicklungsprojektes für Gesundheitsberufe. Pflege Gesellschaft. 2010;15(3):197-216.
3.
Zwarenstein M, Goldman J, Reeves S. Interprofessional collaboration: effects of practice-based interventions on professional practice and healthcare outcomes. Cochrane Database Syst Rev. 2009;3:CD000072. DOI: 10.1002/14651858.CD000072.pub2 Externer Link
4.
Bridges DR, Davidson RA, Odegard PS, Maki IV, Tomkowiak J. Interprofessional collaboration: three best practice models of interprofessional education. Med Educ Online. 2001;16. DOI: 10.3402/meo.v16i0.6035 Externer Link
5.
Sachverständigenrat. Gutachten 2007 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Berlin: Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen; 2007.
6.
Weltgesundheitsorganisation. Framework for action on interprofessional education and collaborative practice. Genf: World Health Organisation Press; 2010.