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PJ-Logbuch in der Dermatologie: Erfahrungen seit 2012
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Veröffentlicht: | 31. August 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Die aktuelle AO hat die Verwendung von Logbüchern verbindlich vorgeschrieben. Die „Deutsche Dermatologische Gesellschaft“ (DDG) hat in einem Delphi-Verfahren ein Musterlogbuch als Basis für eigene lokale Modifikationen entwickelt und allen Fakultäten zur Verfügung gestellt. Seit März 2013 wird dieses Logbuch in Frankfurt eingesetzt. Welche Erfahrungen liegen nach 2 jähriger Verwendung mit diesem Logbuch vor? Welche Schwierigkeiten traten auf? Wie kann der Einsatz optimiert werden?
Methoden: Jeder PJ-Studierende erhielten zu Beginn der Tertiale ein Logbuch im DIN A 5 Format (für die Kitteltasche) eine schriftliche Anleitung zur Nutzung des Logbuchs. Die ärztlichen Mitarbeiter erhielten ebenfalls eine schriftliche Anleitung zum Umgang mit dem Logbuch. Bei PJ-Seminaren erfolgten erneute Informationen zum Umgang durch den PJ-Beauftragten (2 - 3x/Tertial). Die PJ-Logbücher aller PJ-Studierenden an der Universitäts-Hautklinik Frankfurt seit Einführung des DDG-Logbuchs (3/2012 – 3/2015) wurden ausgewertet (n=28: m=7, w=21).
Ergebnisse: 12 Studierende zeichneten das Logbuch selbst ab, 16 ließen sich die Items abzeichnen. Nur bei 9 fanden sich gelegentlich Einträge eines Oberarztes. Es fehlten Nachweise vor allem folgender Aspekte: Mykologie (n=12 keine Kultur angelegt, n=9 kein Direktpräparat, n=8 keine Kulturentnahme); Woodlicht (n=10), Phlebologische Untersuchung (n=8), proktologische Untersuchung (n=7), histologische Grundbegriffe (n=6), Trichogramm (n=6). Keine Behandlungspläne wurden für folgende Erkrankungen aufgestellt: Verrucae vulgares n=6, Rosazea n=4, Impetigo n=3, Condylome und Arzneiexanthem je n=2. Erwartet wurden pro Studierendem je 3 beobachtete Gesamtuntersuchungen bzw. Aufklärungen sowie 1 Anamnese Dokumentiert wurden 72/84 Gesamtuntersuchungen, 71/84 Aufklärungen und 24/28 Anamnesen. Dabei fanden sich 37 Bewertungen bzw. 12 Verbesserungsvorschläge für die Gesamtuntersuchung, 23 bzw. 9 für die Aufklärungen und 0 bzw. 8 für die Anamnese. Die Möglichkeit zur Dokumentation von fachlichen Inhalten wurde von 19/28 genutzt (1 – 46 Seiten, durchschnittlich 13 Seiten).
Diskussion/Schlussfolgerung: Das Potential des Logbuchs wird offensichtlich nicht von allen Studierenden erkannt und genutzt. Es werden nicht alle Kliniksbereiche besucht, obwohl dies für jeden Studierenden möglich war. Das fachliche Feedback wird nicht ausreichend eingeholt bzw. gegeben. Ohne konsequente Schulung aller an der PJ-Ausbildung Beteiligten und wiederholte Kontrollen des Status des Logbuchs wird sein Einsatzziel nicht erreicht [1], [2].
Literatur
- 1.
- Kadmon M, Roth S, Porsche M, Schürer S, Engel C, Gadmon G. Das interaktive Chirurgische Logbuch im Praktischen Jahr: Eine mehrjährige Retrospektive. GMS Z Med Ausbild. 2009;26(2):Doc22. DOI: 10.3205/zma000614
- 2.
- Ochsendorf F, Böer A, Kaufmann R. Testatheft im Praktischen Jahr: Wunsch und Wirklichkeit. GMS Z Med Ausbild. 2005;22(4):Doc130. 2005 Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2005-22/zma000130.shtml