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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Implementierung eines Logbuchs und Portfolios für das Klinisch-Praktische Jahr (KPJ) an der MedUni Wien

Meeting Abstract

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV231

doi: 10.3205/15gma043, urn:nbn:de:0183-15gma0437

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Hofhansl et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Im August 2014 wurde an der Medizinischen Universität Wien erstmals ein „Klinisch-Praktische Jahr“ (KPJ) als neues 6. Studienjahr im Curriculum Humanmedizin eingeführt. Das KPJ umfasst 48 Wochen und unterteilt sich in je 16 Wochen Innere Medizin, Chirurgie und Wahlfächer. Die Studierenden absolvieren diese KPJ-Tertiale in akkreditierten Lehrkrankenhäusern im In- und Ausland. Um eine standardisierte Lernzielerreichung – unterstützt durch klinisches Mentoring – zu gewährleisten, wurde ein KPJ-Logbuch/Portfolio entwickelt und implementiert.

Methoden: Basierend auf Ausbildungsplänen unterschiedlicher Fächer enthält das Logbuch die Lernziele, ein Anforderungsprofil für spezifische klinische Aufgabenstellungen, Protokolle für klinische Beurteilungen (MiniCEX, DOPS) sowie für eine Dokumentation des Einführungs-, Midterm- und Abschlussgesprächs. Einen Schwerpunkt bildet selbstgesteuertes Lernen durch reale Aufgabenstellungen im klinischen Alltag. Diese KPJ-Aufgabenstellungen umfassen Fallvorstellungen, Entlassungsbriefe, Untersuchungszuweisungen, Rezepte, State of the Art-Präsentationen, sowie die Teilnahme an Aus- und Fortbildungsveranstaltungen. Jede Aufgabenstellung wird von den Studierenden im Portfolio dokumentiert, wobei eine Reflexion zu einzelnen Kriterien der jeweiligen Aufgabe durch die Studierenden notwendig ist.

Ergebnisse: Sowohl mit MentorInnen als auch mit Studierenden wurden Feedbackworkshops durchgeführt, in denen die Pros und Cons einer umfangreichen Dokumentation im Logbuch und Portfolio besprochen wurden. Insbesondere wurde der Mehrwert von Reflexionen zu den Aufgabenstellungen kritisch diskutiert. Die daraus gewonnen Erkenntnisse sollen mit der in Vorbereitung befindlichen Evaluation des KPJ ergänzt werden.

Diskussion/Schlussfolgerung: Der Einsatz des KPJ-Logbuchs und Portfolios scheint ein zielführendes Instrument zur Lernsteuerung im klinisch-praktischen Jahr zu sein. Die bislang gewonnen Erkenntnisse insbesondere betreffend Nutzen und Machbarkeit von Reflexionsprozessen und die daraus abgeleiteten Verbesserungen, die zu einer Revision des Portfolios geführt haben, werden im Beitrag vorgestellt.